Beschreibung der Tour:
Der Alpinisteig, die Strada degli Alpini, ist ein Versorgungsweg, den die italienischen Alpini-Soldaten während des Ersten Weltkriegs durch die senkrechte Bergflanke gebahnt haben. Es ist ein gesicherter Höhenweg, auf dem ein Klettersteigset ratsam ist.
Von der Zsigmondyhütte aus geht es zunächst über den Wanderweg 103 gen kleiner Zwölfer, um dann am meist trockenen Eissee in den
101 einzuschwenken. Bald erreicht man die Weggabelung an der der Weg zum Gipfel des Hochbrunnerschneid (3.046 m) abgeht. Man bleibt auf dem 101, der bald in den Alpinisteig übergeht. Der erste Teil vom Äußeren Loch bis zur Elferscharte ist relativ unproblematisch zu gehen. Geübte Bergwanderer werden hier vielleicht sogar auf eine Sicherung verzichten. Der weitere Wegverlauf von der Elfer- bis zur Sentinella-Scharte hat indes schlechtere Sicherungen und erhöhte Steinschlag-Gefahr. Altschnee-Felder etc. machen diesen Teil erheblich schwieriger. Wer sich unsicher ist, sollte an der Elferscharte besser absteigen. Ansonsten dringt man tiefer in die
Elfergruppe ein und erreicht über schmale Schuttbänder, über kleinere Steilstufen, Brücken, Leitern etc. nach ca. 1,5 Stunden die 2.717 Meter hohe Sentinella-Scharte. Hier treffen sich gleich mehrere Wege und Klettersteige.
Nach einem kurzen Abstieg kann man entweder das Klettersteig-Set ausziehen und erreicht - nach wie vor über den Weg 101 – nach einer weiteren Stunde Abstieg über Geröll das Rifugio Berti. Oder aber man steigt in den Zandonelli-Klettersteig ein, einen der schönsten Klettersteige der Dolomiten. Der Aufstieg erfolgt über den Südanstieg, während der Südoststeig üblicherweise als Abstiegsvariante genutzt wird.
Rund 300 Höhenmeter folgt der Weg immer wieder Verschneidungen, führt über kleinere senkrechte Felsstufen und ist mit Drahtseilen und Leitern gut gesichert. Allerdings ist der Weg steinschlaggefährdet und erfordert von
den vorrausgehenden Bergsteigern bedächtiges Steigen. Bei ca. 2.800 Metern erreicht man ein Band (Cengia) mit alten militärischen Stellungen.
Diesem kann man nach rechts folgen, bis man einen tollen Blick auf die Sentinella-Scharte und die umliegenden Gipfel hat.
Der eigentliche Steig wendet sich nach links.
Zuerst auf natürlichen Bändern, dann noch einmal ansteigend erreicht man eine Scharte. Ab hier Blick auf den Nordanstieg. Kurz absteigend gelangt man – nach rund 1,5 Stunden ab Sentinellascharte zum rechts gelegenen Gipfel der Sextener Rotwand (2.936 m). Der Abstieg erfolgt über den Südost-Klettersteig: Man folgt am Gipfel den rot-grünen Dreieck-Markierungen und gelangt an Seilen in ein meist schneebedecktes Kar. Hier ein kurzer Anstieg in die Scharte zwischen den Guglie und dem Torre Pellegrini. Von hier entweder südlich durch eine Schuttrinne und in Kehren (Canalone 1) wieder auf den Sentinella-Weg 101. Oder westlich über eine steile Felsstufe zu einem breiten Band, das die Südabstürze der Guglie durchzieht. An deren Ende durch eine drahtseilge- sicherte Rinne (Canalone 2) auch wieder auf den Weg 101. Von hieraus hinunter zum Rifugio Berti.
Hier hat man die Wahl über das Rifugio O. Sala hinunter zum Kreuzbergpass und der Bushaltestelle zu gehen, oder aber man wagt sich noch an die letzte Etappe.
Zusatzinformationen / persönliche Anmerkungen:
Gehzeiten: Zsigmondy-Hütte – Rifugio Berti
4 Stunden 50 Minuten, mit Abstecher über die Sextener Rotwand 7,5 bis 8 Stunden.
Einkehr/Übernachtung: Rifugio Berti (1.950 m), bewirtschaftet von Ende
Juni bis Ende September, Tel. +39 435 67155.