Beschreibung der Tour:
Wunderschön angelegter, technisch unschwieriger Klettersteig auf die Ellmauer Halt, das "Dach" des Wilden Kaisers.
Konditionsstärke, Trittsicherheit und dgl. sollte man aber schon mitbringen.
Mit Stirnlampe bewaffnet, ging es um fünf Uhr von der Wochenbrunneralm los in Richtung Gruttenhütte.
Anfangs führt der Weg durch Wald, den man erst nach einer guten Stunde verlässt.
Eine halbe Stunde später führte mich mein Weg an der Gruttenhütte vorbei, wo einige Gäste gerade beim Frühstück saßen.
Der gut gekennzeichnete Weg führt mich weiter durch das Hochgrubach-Kar über die Gamsänger zur Rote Rinnscharte.
Durch die Gamsänger (teilweise ausgesetzte Schrofenbänder, welche dem Steig seinen Namen gaben) herauf zur Scharte ist der Weg teilweise versichert; Schwindelfreiheit und auch Trittsicherheit sind notwendig.
Bald darauf erreichte ich die sog. "Jägerwandtreppe", an der man auf 74 Trittbügeln die Wand entlang steigt, bis man an eine Rinne gelangt.
Durch diese ging es in leichter Kletterei nach oben zur Schlüsselstelle.
Hier hat man zwei Möglichkeiten: Nach rechts über eine steile, ausgesetzte Rampe (B/C) oder nach links in einen schluchatartigen Einschnitt, an dessem Ende sich linker Hand eine nicht allzu lange, teils überhängende Leiter befindet.
Ich entschied mich hinauf für die rechte, herunter für die linke Variante.
So konnte ich beide ausprobieren.
Kurz darauf führen die beiden Varianten wieder zusammen und ich errreichte die Babenstuber Hütte, eine kleine Notunterkunft unweit des Gipfels.
Der restliche Weg zum höchsten Punkt ist unschwierig und teilversichert, und so konnte ich um halb neun am Gipfel mit den Dohlen meine Müsliriegel teilen und die grandiose Aussicht (Zugspitze mit Wettersteingebirge, Karwendelgebirge, Watzmann und Hochkönig mit den Berchtesgadener Alpen, Kitzbühler Alpen sowie Zillertaler Alpen und die Venedigergruppe) genießen.
Nach einer halben Stunde machte ich mich auf den Rückweg, wobei mir im Bereich des Hochgrubach-Kares ein steter Strom an Wanderern entgegenkam; manch einer schon hier recht abgekämpft aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen, die durch die Felswände merklich erhöht werden ;o)
Nach zweieinhalb Stunden Abstieg war ich wieder bei meinem Auto auf der Wochenbrunner Alm angelangt, noch voll der grandiosen Eindrücke, welche mir diese Tour beschert hatte.
Zusatzinformationen / persönliche Anmerkungen:
Nach Möglichkeit recht früh starten; denn einerseits wirkt das nach der Gruttenhütte gelegene Hochgrubach-Kar zur Roten Rinnscharte hinauf unter Sonneneinstrahlung wie ein Backofen, und andererseits kann man sich speziell bei Schönwetter mit Heerscharen von Wanderern und Bergsteigern am Gipfel um ein Plätzchen matchen...