Beschreibung der Tour:
Wunderschöne Tour, die durchaus einige technische Schwierigkeiten bietet und nicht unterschätzt werden sollte.
Die Streckenlänge kann jedoch sehr gut verkürzt werden, einzig der Klammspitzgrat ist Pflicht, wenn man zur Brunnenkopfhütte möchte.
Die Tour ist auf jeden Fall für Gipfelsammler gut geeignet und kann auch gut als Rundtour zurück zur Kenzenhütte gemacht werden.
Zuerst steigt man auf dem Abstiegsweg des Vortages bis zum Kenzensattel auf. Dort hat man die lohnende Option in kurzer Zeit den Kenzenkopf zu besteigen, der schöne Ausblicke beschert. Natürlich bietet sich hier ein Rucksackdepot an, da man wieder zum Kenzensattel absteigen muss.
Danach quert man, immer links haltend, das Gumpenkar um den Aufstieg zum Fensterl und der Hochplatte zu erreichen.
Zuerst geht es durch Blockgelände und später über eine steile Schotterrampe bergauf, die durch den, bei uns liegenden Schnee einfach zu gehen war. Wenn diese Rampe den felsigen Bereich erreicht, biegt der Weg nach links ab und führt in Serpentinen und einen Wechsel von Schotter und Fels den Hang hinauf.
Etwa auf gleicher Höhe mit dem Fensterl erreicht man eine kleine Felswand, an der entlang ein Stahlseil waagerecht nach rechts zum Fensterl zieht. Bei unserer Tour waren sowohl das Stahlseil als auch der Fels mit Eis bedeckt, was da ganze zu einem heiklen Unterfangen gemacht hat. Am Ende dieses normalerweise nicht besonders schwierigen Stücks durchquert man das Fensterl.
Wenn man jetzt die Krähe mirnehmen möchte, kann man die Rucksäcke am Fensterl liegen lassen und sich auf einfachem Weg nach rechts wenden. Der Rückweg von der Krähe erfolgt auf dem gleichen Weg.
Um jetzt auch noch die Hochblasse zu erreichen muss man zuerst in wenigen Minuten zur Roggentalgabel queren, wo wieder die Rucksäcke deponiert werden können. Dann steigt man, auf normalerweise gut zu erkennender Pfadspur, zum Nordgrat der Hochblasse auf, dem man mit einiger Kraxelei und immer am Grat haltend zum Gipfel folgt. Man sollte sich im Aufstieg den Weg gut einprägen, da dieser im Abstieg nicht immer gut zu sehen ist. Ansonsten geht es genau auf dem Anstiegsweg zurück zur Roggentalgabel. Der Aufstieg zur Hochblasse ist an manchen Stellen ausgesetzt und man sollte wirklich Trittsicher und Schwindelfrei sein.
Von der Roggentalgabel besteht auch die Möglichkeit die Hochplatte zu umgehen, sollte man aber diesen lohnenden Aussichtsgipfel mitnehmen wollen, muss man wieder zurück zum Fensterl steigen.
Dem zunächst einfachen Westgrat folgt man hinauf und hält sich auch im weiteren Verlauf immer dicht am Grat. Der Weg wechselt allerdings ein paar mal in die Nordseite, die bei uns leider völlig vereist war und deshalb entsprechend unangenehm. Bei solchen Bedingungen kann ich im Nachhinein nur von diesem Weg abraten!
Mit einiger Kraxelei und einigen gesicherten Stellen erreicht man schließlich den Gipfel mit toller Aussicht. Der Abstieg über den Ostgrat hingegen gestaltet sich einfacher und man hält sich danach links um das Lösertaljoch zu erreichen.
Kurz vor dem Lösertaljoch bietet sich auch eine Abstiegsmöglichkeit zur Kenzenhütte.
Vom Lösertaljoch folgt man dann dem sehr schönen Weg unter Hasentalkopf und Vorderscheinberg, die beide bestiegen werden können, zum Bäckenalmsattel. Der Abstieg zum Sattel ist ordentlich steil und es gibt wiederrum eine Absteigsmöglichkeit zur Kenzenhütte.
Genauso steil geht es dann auf der anderen Seite wieder hinauf um die Hochfläche um die Hirschwanghütte sowie die Hütte selbst zu erreichen.
Von da aus steigt man dann auf zum Teil schlammigen aber technisch einfachen Wegen hinauf bis zum Feigenkopf.
Dort beginnt der finale Teil der Tour, der nochmal einige technische und ausgesetzte Stellen enthält, für die man nochmal die gesamte Konzentration mobilisieren sollte. So folgt man die ganze Zeit dem Klammspitzgrat auf teilweise ausgesetzten Wegen, die mit eingen felsigen Stücken gespickt sind. Manche dieser Stellen sind allerdings nicht oder nur schlecht gesichert.
Am Ende führt einen der Grat dann auf die Große Klammspitze, wo es das letzte Gipfelbuch des Tages gibt.
Danach folgt allerdings noch der Abstieg, der einige knifflige und ausgesetzte Stellen aufweist und in einen einfachen Weg übergeht, der einen auf gleicher Höhe bleibend den restlichen Weg zur Brunnenkopfhütte führt.
Zusatzinformationen / persönliche Anmerkungen:
Allgemein ist diese Tour eine ernstahafte Unternehmung, die aufgrund der vielen zu begehenden Grate sicheres Wetter vorraussetzt.
Weiterhin sind mir auf der gesamten Tour keine Quellen oder Bäche aufgefallen, also sollte man unbedingt genügend Wasser mitnehmen.
Mit vereisten Nordseiten ist die Tour nur begrenzt lustig und nicht zu empfehlen, da es die Schwierigkeiten stark erhöht.
Ein großes Problem der Tour ist, dass große technische Schwierigkeiten gegen Ende, am Klammspitzgrat, auftreten, weshalb man sich ganz sicher sein sollte, dass man dem noch von der Konzentration gewachsen ist.