Taitung (chinesisch 臺東市, Pinyin Táidōng Shì, W.-G. T'ai-tung shih, Zhuyin ㄊㄞˊ ㄉㄨㄥ ㄕˋ, Pe̍h-ōe-jī Tâi-tang-chhī) ist die Hauptstadt des Landkreises Taitung in der Republik China (Taiwan). Sie liegt im Südosten der Insel Taiwan an der Küste des Pazifischen Ozeans und hatte im Jahr 2024 ungefähr 103.000 Einwohner.
Die Stadt ist das politische, wirtschaftliche und Verkehrszentrum des gleichnamigen Landkreises. Etwa 45 Prozent der Einwohner des Landkreises wohnen in der Stadt Taitung.
Die Stadt Taitung liegt an der südöstlichen Küste Taiwans im Landkreis Taitung, dessen Hauptstadt sie ist. Durch das Stadtgebiet fließt der Fluss Beinan (Beinanxi, 卑南溪), der hier in den Pazifik mündet. Das Stadtgebiet erstreckt sich überwiegend südlich bzw. südwestlich des Flusses. Nur die Stadtbezirke Fufeng (富豐) und Fugang (富岡) liegen nördlich bzw. nordöstlich des Flusses. Im Nordwesten wird die Stadt durch die südlichen Ausläufer des Haian-Küstengebirges und im Südwesten durch die Ausläufer des Taiwanischen Zentralgebirges begrenzt. Die angrenzenden Nachbargemeinden sind Beinan im Norden und Westen sowie Taimali im Süden.
Die Bevölkerungszahl der Stadt Taitung stagniert seit etwa 1980 bzw. ist leicht rückläufig. Die nach Angaben des Statistikamtes in Taitung im Jahr 2010 von Personen im Alter von über sechs Jahren zu Hause gesprochenen Sprachen waren: Hochchinesisch 92,4 %, Hokkien 75 %, Formosa-Sprachen 11,1 %, Hakka 4,2 %, andere Sprachen 6,7 %. Ein Großteil der Bewohner sprach mehr als eine Sprache.
Die Stadt ist über die Südverbindungslinie (南迴線) nach Süden und über die Taitung-Linie (臺東線) nach Norden an das taiwanische Eisenbahnnetz angebunden. Im Stadtgebiet gibt es drei Bahnhöfe: Kangle (康樂車站), Zhiben (知本車站) und Taitung (臺東車站). Kangle und Zhiben liegen an der Südverbindungsinie, während der Bahnhof Taitung die Grenze zwischen der Südverbindungslinie und der Taitung-Linie bildet. In Nord-Süd-Richtung wird das Stadtgebiet durch die Provinz-Schnellstraßen 9 und 11 durchquert. Im Stadtteil Fengnian (豐年里) liegt der Inlandsflughafen Taitung. Taitung hat einen kleinen Fischereihafen, von dem aus Fährverbindungen zu den Inseln Lan Yu und Lü Dao bestehen.
Die ursprünglichen Bewohner der Taitung-Ebene waren die indigenen Völker der Puyuma und der Amis. In den Formosa-Sprachen der Ami und der Puyuma trägt der Ort die Bezeichnung ‚Pusung‘. Erst im späten 19. Jahrhundert siedelten sich Han-Chinesen hier an. Die erste han-chinesische Siedlung Po Sang (Hochchinesisch: Baosang, 寶桑) wurde in den 1860er Jahren gegründet und ist heute ein Bezirk in der Innenstadt von Taitung. Nach dem Ende der japanischen Herrschaft über Taiwan (1895–1945) und der Übergabe der Insel an die Republik China wurde die Siedlung in ‚Taitung‘ (臺東) umbenannt. 1976 wurde Taitung nach Überschreiten der 100.000-Einwohner-Marke von einer Stadtgemeinde (鎮, zhèn) zu einer Stadt (市, shi) erhoben.
Bei den Arbeiten zum Ausbau des Bahnhofs wurden im Juli 1980 im Stadtbezirk Beinan ausgedehnte prähistorische Funde gemacht. Nach jahrelangen Ausgrabungen wurde im Jahr 2002 auf Basis dieser Funde das Nationalmuseum für prähistorische Kultur Taiwans eröffnet.
In Taitung ist die Nationaluniversität Taitung angesiedelt.
Taitung hat ein subtropisches Monsunklima. Die regenreichsten Monate sind der Mai bis Oktober. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 24,5 °C.
Die Stadt Taitung ist in 46 Stadtteile (里, li) untergliedert.
Taitung listet folgende vier Partnerstädte auf: