Guadeloupe [gwaËdlup] (Guadeloupe-Kreolisch: Gwadloup), von den Einheimischen auch Gwada genannt, ist geographisch ein Archipel, politisch ein französisches Ăbersee-Gebiet, ein ĂberseedĂ©partement und eine RĂ©gion, bestehend aus einer Gruppe von Inseln der Kleinen Antillen innerhalb der Inseln ĂŒber dem Winde in der Karibik.
Guadeloupe ist ein (fast) vollstÀndig integrierter Teil des französischen Staates und damit auch Teil der EuropÀischen Union. Guadeloupe gehört jedoch nicht zur Umsatzsteuer-Union der EU und auch nicht zum Schengen-Raum. Zusammen mit Martinique, Saint-Barthélemy und Saint-Martin bildet es die Französischen Antillen.
SĂŒdlich von Guadeloupe befindet sich die Insel Dominica, nordwestlich die Insel Montserrat und nordöstlich die Insel Antigua, die zum Inselstaat Antigua und Barbuda gehört. UngefĂ€hr 250 km westlich liegt die unbewohnte venezolanische Insel Aves.
Guadeloupe besteht aus sechs bewohnten sowie weiteren kleinen unbewohnten Inseln.
Die beiden Hauptinseln sind Basse-Terre und Grande-Terre, die nur durch die schmale, an der engsten Stelle etwa 50 m breite Meerenge RiviĂšre SalĂ©e voneinander getrennt sind. In unmittelbarer NĂ€he zu diesen liegen die ebenfalls bewohnten Inseln Marie-Galante und La DĂ©sirade, die zwei kleinen, unbewohnten Ăles de la Petite Terre sowie die Inselgruppe der Ăles des Saintes, die zwei bewohnte und sieben unbewohnte Inseln umfasst.
Bis 2007 gehörten die Insel Saint-BarthĂ©lemy und der französische Teil der Insel Saint-Martin/Sint Maarten als Arrondissement Saint-Martin-Saint-BarthĂ©lemy zu Guadeloupe. Diese liegen etwa 200 km nördlich der Hauptinseln. Im Februar 2007 wurden die beiden Gebiete von Guadeloupe abgetrennt und zu je einer eigenen ĂŒberseeischen Gebietskörperschaft (CollectivitĂ© dâoutre-mer) aufgewertet.
Grande-Terre ist relativ flach und besteht hauptsĂ€chlich aus Kalkstein, Basse-Terre ist vulkanischen Ursprungs mit Bergen im Landesinneren, u. a. mit dem höchsten Berg der Kleinen Antillen, dem Vulkan La SoufriĂšre (1467 m). Der ĂŒberwiegende Teil der anderen Insel ist ebenfalls vulkanischen Ursprungs.
Die LandflĂ€che (1628 kmÂČ) besteht zu 14â% aus AnbauflĂ€che, zu 4â% aus Dauerkulturen, zu 14â% aus WeideflĂ€chen und zu 39â% aus WĂ€ldern, zusammen 71â%. Die KĂŒstenlĂ€nge betrĂ€gt 306 km.
Bewohnte Inseln sind mit einem Stern (*) markiert. Die Liste ist nicht vollstÀndig.
Das Klima ist von tropischen Temperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit und Regen gekennzeichnet. WĂ€hrend der atlantischen Hurrikansaison besteht die Gefahr von tropischen StĂŒrmen.
Am 1. Januar 2020 hatte Guadeloupe 383.559 Einwohner.
Die Mehrheit der Einwohner gehören der Katholischen Kirche an. Es gibt Minderheiten von Hindus, Religionen afrikanischen Ursprungs und Protestanten.
Rund 90 % der Guadeloupianer sind afrikanischer oder gemischter Abstammung. UngefĂ€hr 5 % der Bevölkerung sind WeiĂe. Inder, Libanesen oder Chinesen machen zusammen weniger als 5 % aus.
Innerhalb der Gruppe der WeiĂen können mehrere Gruppen unterschieden werden. Die Nachkommen der kolonialen Oberschicht werden Grands-Blancs genannt. Daneben existieren aber auch einige Gruppen verarmter weiĂer Siedler (Petits-Blancs): die Blancs-Matignons in den Grands-Fonds auf Grande-Terre, die Saintois auf dem Archipel Les Saintes und die DĂ©siradiens auf der Insel La DĂ©sirade.
Das Durchschnittsalter betrÀgt 35,6 Jahre (2008).
Aufteilung nach Altersgruppen:
00â19 Jahre: 30,3â%
20â39 Jahre: 23,6â%
40â59 Jahre: 27,9â%
60â74 Jahre: 11,9â%
>7500 Jahre: 06,3â%
Der Frauenanteil betrĂ€gt 52â%, der AuslĂ€nderanteil betrug 2007 5,8â%, derjenige der Immigranten 8,3â%.
Das durchschnittliche Bevölkerungswachstum betrĂ€gt 0,85â% pro Jahr, die Geburtenrate 14,25 Geburten auf 1000 Einwohner und die Sterberate 6,89 TodesfĂ€lle auf 1000 Einwohner. Alle Zahlen basieren auf Angaben des offiziellen Statistik-Instituts INSEE (Institut national de la statistique et des Ă©tudes Ă©conomiques) von Ende Dezember 2009.
Die Kindersterblichkeitsrate liegt bei 9,77 Totgeburten auf 1000 Lebendgeburten. Die Lebenserwartung betrĂ€gt im Durchschnitt 77,0 Jahre, fĂŒr Frauen 80,3 Jahre und fĂŒr MĂ€nner 73,8 Jahre. Die Fruchtbarkeitsrate liegt bei 1,93 geborenen Kinder pro Frau. Die Zahlen sind jeweils SchĂ€tzungen fĂŒr das Jahr 2002.
Quelle: UN
Die Analphabetenrate betrĂ€gt 0,2â%.
Die Ă€ltesten archĂ€ologischen Zeugnisse menschlichen Lebens stammen aus der Zeit von 3500 bis 3000 v. Chr. Ab 500 v. Chr. besiedelten die Saladoiden die Antillen. Ihnen folgten ab 600 n. Chr. die Arawak und ab dem 9. Jahrhundert schlieĂlich die Kariben. Diese Ethnien kamen aus SĂŒdamerika und hatten Ă€hnliche Lebensweisen. Aus der Beute, die sie durch Jagd und Fischfang erlegten, bereiteten sie einen sehr scharfen Pfeffertopf zu und servierten ihn mit Fladenbrot aus Maniokmehl. Daneben aĂen sie Papayas, Guaven, Ananas und Avocados und die MĂ€nner rauchten Zigarren. Zu ihren HaushaltsgerĂ€ten gehörten TongefĂ€Ăe, BehĂ€lter aus Pflanzenmaterial und HĂ€ngematten aus Baumwolle.
Die Frauen trugen einen Lendenschurz, die MĂ€nner gingen nackt. Zum Schutz gegen Insekten, als Schmuck und als Kriegsbemalung rieben sie sich mit einem Roucou genannten roten Pflanzenfarbstoff ein, der mit Ăl vermischt wurde. Auf ihren KriegszĂŒgen töteten die Kariben die Arawak-MĂ€nner und nahmen deren Frauen als Sklavinnen. Von den Kariben wurde berichtet, dass sie ihre mĂ€nnlichen Gefangenen verzehrt haben sollen. Allerdings hat sich herausgestellt, dass viele GerĂŒchte um Kannibalismus wissenschaftlich nicht haltbar sind und sich entweder als falsch verstandene Beerdigungsriten entpuppten oder ihren Ursprung in aufgebauschter Berichterstattung hatten.
Kolumbus erreichte die Insel als erster EuropÀer auf der Hinfahrt seiner zweiten Reise am 4. November 1493. Er nannte sie Guadalupe nach dem spanischen Wallfahrtsort Nuestra Señora de Guadalupe, da er den Mönchen dort versprochen hatte, eine Insel so zu benennen. Die Kariben wehrten sich jedoch zunÀchst erfolgreich gegen die Spanier.
Erst 1635 gelang es den Franzosen, Guadeloupe zu kolonisieren. 1664 wurde die Insel der Französischen Westindienkompanie ĂŒbertragen. Nach deren Auflösung 1674 ĂŒbernahm die französische Krone die Verwaltung der Kolonie, mit einem Gouverneur an der Spitze. Die Insel wurde in 32 Verwaltungsbezirke (französisch: quartier) eingeteilt. Die französischen Kolonialherren errichteten eine Plantagenwirtschaft. Sie bauten vor allem Zuckerrohr und Kaffee an. Die Auseinandersetzungen mit den Kariben endeten mit deren Deportierung auf die Nachbarinsel Dominica. Als ArbeitskrĂ€fte lieĂen sich die neuen Herren Menschen aus Afrika bringen, die im Rahmen des transatlantischen Sklavenhandels mit Sklavenschiffen in die Neue Welt verschleppt wurden. Statistisch gesehen ĂŒberlebte ein Sklave auf einer Plantage sieben Jahre, Frauen wurden oft unfruchtbar, die SĂ€uglinge starben frĂŒh. Die Sklaven afrikanischer Herkunft stellten schlieĂlich die Mehrheit der Bevölkerung der Kolonie.
WÀhrend des SiebenjÀhrigen Krieges drangen auf Guadeloupe im Februar 1759 britische Einheiten ein und nahmen die Insel vom 23. April 1759 bis 10. Februar 1763 in Besitz.
Im Zuge der Französischen Revolution von 1789 wurde die Sklaverei in den französischen Kolonien und damit auch in Guadeloupe im Februar 1794 aufgehoben. GroĂbritannien nutzte die neue politische Lage und besetzte im April 1794 die Inseln. Plantagenbesitzer fĂŒrchteten die Umsetzung der deklarierten Aufhebung der Sklaverei und unterstĂŒtzen die britische Besatzung, jedoch vertrieben die Franzosen die Briten schon im Juni 1794. Französischer Kommandeur war der Nationale Kommissar fĂŒr Guadeloupe, Victor Hugues. Dieser setzte dabei auch auf die UnterstĂŒtzung der befreiten Sklaven. Hugues regierte als Kommissar die Inseln von 1794 bis 1798.
Napoleon Bonaparte fĂŒhrte die Sklaverei in den französischen Kolonien am 20. Mai 1802 wieder ein. Zwei TruppenfĂŒhrer afrikanischer Herkunft, Louis DelgrĂšs (1766â1802) und Joseph Ignace (1769â1802), stellten sich mit ihren Soldaten Napoleons Truppen unter FĂŒhrung von Antoine Richepanse entgegen und lieĂen ihr Leben im Kampf um die Freiheit. Die Ăberlebenden wurden gehĂ€ngt, darunter eine Frau mit Namen Solitude, die bei ihrer Gefangennahme hochschwanger war. Die Geburt des Babys wurde abgewartet, ehe auch sie hingerichtet wurde.
In den Napoleonischen Kriegen eroberte GroĂbritannien Guadeloupe am 4. Februar 1810 erneut und trat es am 3. MĂ€rz 1813 an König Karl XIII. von Schweden und seine Nachkommen als Kompensation fĂŒr die Eigentumsverluste des Kronprinzen Karl XIV. ab, die er als VerbĂŒndeter gegen Napoleon erlitten hatte. Im Frieden von Paris gab Schweden die Insel 1814 gegen Zahlung von 24 Millionen Franc wieder an Frankreich zurĂŒck. Mit dem Geld wurden 1815 die Staatsschulden zurĂŒckgezahlt, und der König erhielt dafĂŒr eine jĂ€hrliche Geldrente. Diese sogenannte Guadeloupe-Rente wurde bis 1983 im schwedischen Staatshaushalt veranschlagt und danach durch Erhöhung des Haushalts fĂŒr die königliche Hofhaltung abgelöst. Zu dieser Zeit betrug sie 300.000 Kronen.
Am 8. Februar 1843 wurde Guadeloupe von einem groĂen Erdbeben erfasst, bei dem es zur fast vollstĂ€ndigen Zerstörung von Pointe-Ă -Pitre kam und etwa 6000 Menschen starben.
Die wiederhergestellte Ordnung der Sklaverei wurde zunehmend instabil. Mehr und mehr Sklaven flĂŒchteten sich in die WĂ€lder und es gab hĂ€ufig AufstĂ€nde. Inzwischen traten auch Menschenrechtler wie Victor SchĆlcher auf den Plan. Nach der Revolution von 1848 wurde die Sklaverei durch das DĂ©cret d'abolition de l'esclavage vom 27. April 1848 in allen französischen Besitzungen endgĂŒltig abgeschafft.
Viele ehemalige Sklaven waren nicht mehr bereit, auf den Plantagen zu arbeiten. Um den Plantagenbetrieb aufrechterhalten zu können, wurden deshalb freie Kontraktarbeiter vor allem in Indien angeworben und nach Guadeloupe gebracht. Der Plantagenbesitzer bezahlte die Ăberfahrt, dafĂŒr mussten die Kontraktarbeiter zwischen drei und fĂŒnf Jahre auf seiner Plantage arbeiten. Dann waren sie frei und konnten zurĂŒckkehren oder in Guadeloupe bleiben. Insgesamt kamen zwischen 1854 und 1889 auf diese Weise 42.000 Inder nach Guadeloupe.
Ende des 19. Jahrhunderts rĂ€umte Frankreich der schwarzen Bevölkerung das Wahlrecht ein. 1470 dieser neuen französischen BĂŒrger lieĂen im Ersten Weltkrieg ihr Leben fĂŒr Frankreich. Auch vom Zweiten Weltkrieg war Guadeloupe betroffen. Nach Frankreichs Kapitulation flohen junge Freiwillige unter Lebensgefahr von der Insel und schlossen sich den Alliierten und General de Gaulle an.
Am 19. MĂ€rz 1946 wurde Guadeloupe zum ĂberseedĂ©partement (DĂ©partement d'Outre Mer/DOM) Frankreichs. Seitdem ist es keine Kolonie mehr; es wird auf allen Gebieten als integraler Bestandteil des Mutterlandes betrachtet und seine Einwohner werden von staatlicher Seite als Franzosen betrachtet. Auf die gesellschaftlichen und kulturellen Unterschiede zum Mutterland wird dabei wenig RĂŒcksicht genommen, vielmehr wird die vollstĂ€ndige Assimilation angestrebt.
Als Antwort auf diese Politik entstanden in den 1980er Jahren nationale Bewegungen, die eine Loslösung von Frankreich anstreben. Diese betonen die EigenstĂ€ndigkeit der antillanischen Kultur und verwenden etwa in Radiosendungen ausschlieĂlich das Kreolische anstelle von Französisch. Vor allem aber sind die BefĂŒrworter der UnabhĂ€ngigkeit bestrebt, die Eigenverantwortlichkeit der Bevölkerung fĂŒr ihr Land zu entwickeln. Der GroĂteil der Bevölkerung lehnt jedoch eine UnabhĂ€ngigkeit von Frankreich ab.
Die Inseln bilden ein DĂ©partement mit der DĂ©partementnummer 971 und mit der EinfĂŒhrung der Regionen als Gebietskörperschaften in Frankreich durch die Dezentralisierungsgesetze 1982 erhielt Guadeloupe ebenso wie die anderen ĂberseedĂ©partements zugleich auch den Status einer eigenen RĂ©gion Frankreichs.
Wie alle anderen DĂ©partements ist auch Guadeloupe in der französischen Legislative durch Volks- und Gemeindevertreter vertreten. Es besitzt in der Nationalversammlung vier und im Senat zwei Mandate. Wie die anderen vier französischen ĂberseedĂ©partements ist Guadeloupe auch Teil der EuropĂ€ischen Union.
Alle französischen Gesetze finden in Guadeloupe ihre Anwendung. Jedoch mĂŒssen nach Artikel 73 der Französischen Verfassung die lokalen Besonderheiten BerĂŒcksichtigung finden.
Wie in den anderen ĂberseedĂ©partements und -regionen sind die RĂ©gion und das DĂ©partement getrennte Gebietskörperschaften, die unabhĂ€ngig voneinander ihre jeweiligen Kompetenzen ausĂŒben. Es existieren parallel zueinander der Regionalrat (Conseil rĂ©gional) mit 41 Mitgliedern und der DĂ©partementrat (Conseil dĂ©partemental) mit 42 Mitgliedern. Die Zentralregierung wird fĂŒr ihre ZustĂ€ndigkeitsbereiche durch den PrĂ€fekten vertreten.
Der PrÀsident des Regionalrates ist Ary Chaly, die PrÀsidentin des Départementrats ist Josette Borel-Lincertin.
Der Generalstreik auf den Französischen Antillen 2009 begann in Guadeloupe am 20. Januar und dehnte sich am 5. Februar auf die Nachbarinsel Martinique aus.
Hintergrund dieses vom âKollektiv gegen die Ausbeutungâ (Liyannaj Kont Pwofitasyion, LKP) unter seinem FĂŒhrer Elie Domota initiierten Generalstreiks waren hauptsĂ€chlich Forderungen nach einer Anhebung der Mindestlöhne um 200 Euro sowie nach einer Herabsetzung der Preise fĂŒr bestimmte Lebensmittel und die öffentlichen Verkehrsmittel. Nachdem der Streik in kurzer Zeit den gröĂten Teil der örtlichen Wirtschaft lahmgelegte, ansonsten aber zunĂ€chst keine Verhandlungsfortschritte erbracht hatte, kam es Mitte Februar 2009 zu gewalttĂ€tigen Auseinandersetzungen und StraĂenkĂ€mpfen in mehreren Orten der Insel, in deren Verlauf der GewerkschaftssekretĂ€r Jacques Bino getötet wurde und aufgrund derer der Konflikt nun auch auĂerhalb von Guadeloupe â insbesondere in französischen und anderen europĂ€ischen Medien â Aufmerksamkeit erregte. Auf diese Weise zum Einschreiten gezwungen, gelang es der französischen Regierung schlieĂlich, sowohl durch finanzielle ZugestĂ€ndnisse des Staates als auch durch Druck auf die örtlichen ArbeitgeberverbĂ€nde eine Einigung (den sog. âAccord Binoâ) zu erreichen, mit dessen Abschluss am 4. MĂ€rz 2009 der Generalstreik nach annĂ€hernd siebenwöchiger Dauer offiziell beendet wurde.
Beschreibung: Im schwarzen Schild liegt eine goldene gesichtslose Sonne auf einem nach schrĂ€glinks liegenden grĂŒnen Pflanzenwedel unter einem blauen Schildhaupt mit drei goldenen Lilien.
Guadeloupe gliedert sich in zwei Arrondissements, 21 Kantone und 32 Gemeinden:
Die Gemeinden haben sich in sechs GemeindeverbÀnden organisiert.
Guadeloupe besitzt einen internationalen Flughafen, den PĂŽle CaraĂŻbes bei Pointe-Ă -Pitre (IATA-Flughafencode: PTP) auf der Insel Grande-Terre. In der Hauptstadt Pointe-Ă -Pitre gibt es einen groĂen Handelshafen mit einem Terminal fĂŒr Kreuzfahrtschiffe.
Guadeloupe ist als voll integrierter Teil Frankreichs auch Teil des Binnenmarktes der EuropÀischen Union und verwendet wie im französischen Kernland den Euro als gesetzliches Zahlungsmittel.
Zur Deckung des Bedarfs an KonsumgĂŒtern ist Guadeloupe von Importen aus dem französischen Mutterland und zur Finanzierung der öffentlichen Ausgaben von Fördermitteln des französischen Staates abhĂ€ngig. Bedingt auch durch diese UnterstĂŒtzung liegt das BIP pro Kopf bei 9000 US$ und damit höher als auf der Mehrzahl der unabhĂ€ngigen Nachbarinseln.
Die Gesamtzahl der ArbeitskrĂ€fte betrĂ€gt etwa 130.000, die Arbeitslosigkeitsrate 27,8â%. Besonders hoch ist diese unter jungen Guadeloupianern. Im Vergleich mit dem BIP der EuropĂ€ischen Union ausgedrĂŒckt in Kaufkraftstandards erreichte Guadeloupe 2006 einen Index von 68,4 (EU-27 = 100).
Hauptzweige der Wirtschaft sind Ackerbau, Tourismus, Leichtindustrie und Dienstleistungen.
Der Tourismus ist ein SchlĂŒsselzweig der Wirtschaft. Die meisten Urlauber kommen aus Frankreich, eine steigende Anzahl an Kreuzfahrtschiffen besucht die Inseln.
Die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte Guadeloupes sind Zuckerrohr (zur Herstellung von Rohrzucker und Rum) und Bananen. Weitere landwirtschaftliche Produkte der Inseln sind tropische FrĂŒchte und GemĂŒse, Rinder, Schweine und Ziegen. Das Zuckerrohr, das traditionelle Hauptanbauprodukt der Insel, wird langsam durch andere Produkte ersetzt, vor allem Bananen, Auberginen und Blumen. Anderes GemĂŒse und HackfrĂŒchte werden fĂŒr den lokalen Verbrauch angebaut. Trotzdem ist Guadeloupe von importierten Nahrungsmitteln, hauptsĂ€chlich aus Frankreich, abhĂ€ngig.
Die Leichtindustrie zeichnet sich durch die Zucker- und Rumproduktion aus. AuĂerdem gibt es Baugewerbe und Zementherstellung. Die meisten fabriktechnisch gefertigten Waren sowie Treibstoffe werden importiert.
Die landwirtschaftlichen Produkte sind die HauptausfuhrgĂŒter Guadeloupes. Bananen machen ungefĂ€hr 50â% des jĂ€hrlichen Exportertrages aus, daneben werden Zucker und Rum exportiert. Von den ausgefĂŒhrten Waren gehen 60â% ins europĂ€ische Frankreich, 18â% nach Martinique, 4â% in die USA.
Importiert werden vor allem Nahrungsmittel, Treibstoff, Autos und andere KonsumgĂŒter, Rohstoffe fĂŒr das Baugewerbe. Die Importwaren kommen zu 63â% aus Frankreich, zu 4â% aus Deutschland, zu 3â% aus den USA, zu 2â% aus Japan und zu 2â% von den (ehemaligen) NiederlĂ€ndischen Antillen.
Der meistbetriebene Sport ist FuĂball. Der ehemalige französische Rekordnationalspieler Lilian Thuram stammt aus Guadeloupe. Der FuĂballverband von Guadeloupe Ligue GuadeloupĂ©enne de Football ist kein FIFA-Mitglied, die FuĂballnationalmannschaft von Guadeloupe nimmt jedoch regelmĂ€Ăig bei Wettbewerben der CONCACAF teil. Der gröĂte Erfolg war das Erreichen des Halbfinales beim CONCACAF Gold Cup 2007. Dort schied die Mannschaft gegen Mexiko mit 0:1 aus.
Special Olympics Guadeloupe wurde in den spĂ€ten 1970er Jahren gegrĂŒndet und nahm mehrmals an Special Olympics Weltspielen teil. Der Verband hat seine Teilnahme an den Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin angekĂŒndigt. Die Delegation wird vor den Spielen im Rahmen des Host Town Programs von Hamburg betreut.