Beschreibung der Tour:
Wohl aufgrund des unbeständigen Wetters ergattern wir noch einen Parkplatz direkt am Einstieg. Anfangs gehen wir gemütlich am Nordwestufer des Cuber Stausees über einen breiten Karrenweg und wundern uns über das Karstgstein am Wegrand. Am Ende des Sees liegt das Refugi de Cuber, doch unser Weg führt weiter geradeaus und so sparen wir uns den Abstecher zur Hütte. Bei der normalen Überschreitung würde man aber automatisch auf dem Rückweg hier vorbeikommen.
Der Weg bleibt breit und nahezu eben immer weiter ins Tal hinein.
Ein Weile später zweigt dann der GR-221 nach rechts ab und wir folgen dem Wegweiser. Nun wird der Weg schmaler und führt traumhaft angelegt und teils mit Steinen eingefasst durch den Nadelwald.
Zum Col del Ofre geht es nun auch etwas bergauf und oben angekommen zeigt sich sogar mal die Sonne. Uns kommt eine Gruppe mit Pferden entgegen und wir verlassen hier den GR-221 und biegen nach links auf einen Forstweg ab der uns leicht ansteigend zum Coll den Poma bringt.
An der Steinmauer zweigt ein eher versteckter Pfad nach links Richtung Gipfel ab.
Das Gelände wird nun deutlich steiler und sehr unübersichtlich. Das hohe Gras macht die Wegfindung nicht einfach und es passiert uns mehrfach, dass wir einem Ziegenpfad folgen und erst später wieder auf dem richtigen Pfad landen. Doch Steinmänner leiten uns immer wieder zurück auf den felsigen Pfad und schon sind wir unterhalb des Gipfels wo in blauer Schrift die Wege aufgeschrieben sind. Wir überwinden eine kurze Steinplatte und sind am breiten Gipfelgrat. Eine letzte Felsplatte wird erklommen und wir snd am Gipfel und können trotz einiger Wolken die prächtige Rundumsicht genießen.
Von hier oben können wir auch das große Felsplateau erkennen über das der möglich Weiterweg führt und wir beschließen es zu versuchen.
Nach dem kurzen Abstieg zum blauen Stein biegen wir also links ab und steigen über den breiten und dicht bewachsenen Rücken hinab ins Coll des Cards wo ein großer Strommast steht. Kurz vor dem Coll müssen wir noch eine Felsstufe absteigen, dann treffen wir wieder einmal auf eine Steinmauer deren Verlauf wir folgen. Ein Druchlass in der Mauer würde hier den Abstieg auf den Aufstiegsweg ermöglichen. Wir gehen jedoch weglos wieder auf der anderen Seite bergauf. Über Geröll und Fels folgen wir ein paar spärlichen Steinmännern die uns auch wieder durch eine der unfassbaren Steinmauern bringen. Es geht weiter über den rauhen hellgrauen Karst und dann stehen wir auch schon am unscheinbaren Gipfel des Puig de na Franquesa und blicken zurück auf unseren Weg und den Gipfel des Ofre wo wir eben noch standen.
Wir steigen nun wieder ab über den festen Fels und umgehen auf dem Abstieg eine Steilkante rechtsseitig, wo wir aber am Ende dann doch einmal die Hände zur Hilfe nehmen müssen. Dann ist es nicht mehr weiter bis ins Coll des Gats, welches erstaunlich grün ist und natürlich von einer Mauer durchzogen wird. In dessen Windschatten machen wir eine Rast und essen und trinken etwas. Die Wolken haben sich langsam verzogen und wir können die umliegenden Berge, allen voran den Puig Major sehen.
Beim weiteren Aufstieg hat man die Möglichkeit direkt über den Rücken aufzusteigen oder wie wir erst nach rechts über eine weitere Erhebung in der Hochfläche zu gehen. Über Geröll, Fels und stachelige Büsche geht es bis zu einem unscheinbaren Steinmann hinauf.
Von hier halten wir dann weglos direkt auf den höchsten Punkt des Tages zu: den Puig sa Rateta. Dieser ist schnell erreicht und nach einen Panoramafoto beginnt der schwierigste Teil des Tages, der Abstieg ins Tal. Anfangs noch reicht leicht indem man sich rechts hält bis man in eine breite Rinne kommt. Der Weg ist sehr steil und liegt voller losem Schotter. Zudem ist die Wegfindung sehr schwierig, da die wenige Steinmänner nicht immer auf den ersten Blick zu sehen sind. Zwar kann man sich hier noch nicht wirklich verlaufen, aber der vorgesehen Weg ist deutlich besser zu begehen als querfeldein durch das hohe Gras zu laufen. Nach einem Felsvorsprung knickt der Weg dann nach links ab und führt uns durch eine Menge loses Geröll. Fast hätten wir dann die Schlüsselstelle im Abstieg verpasst: Eine Felsstufe über die wir die breite Rinne verlassen. Ein kurzer Abstieg über ein steiles Geröllfeld und dann endlose hohe Grasbüschel die eine genaue Wegführung unmöglich machen erschweren den weiteren Weg. Als dann am Ende der Karststein Überhand gewinnt nehmen wir kurzerhand den direkten Weg ohne Markierungen zurück zum Stausee. Hier muss man aufpassen auf die scharfkantigen Felsen, die teils tiefe Risse enthalten.
Wieder auf der breiten Straße genießen wir die letzten Meter in der Abendsonne zurück zum Parkplatz.
Zusatzinformationen / persönliche Anmerkungen:
Ursprünglich war die Runde als einfache Einlauftour am Anreisetag geplant.
Doch dann haben wir spontan doch die anspruchsvollere Gesamtüberschreitung gemacht und es hat sich gelohnt!
Es sei jedoch für Ortsunkundige ein GPS-Gerät empfohlen, da die Wegfindung vor allem im Abstieg vom Rateta nicht leicht ist und man sich schnell verlaufen kann.