Beschreibung der Tour:
Kemptner Hütte – Edmund-Probst-Haus
Die Schlussetappe hat es aufgrund ihrer Länge nochmals voll in sich, allerdings summieren sich damit auch die landschaftlichen Eindrücke in ungeahnter Weise. Zunächst gehen wir in weitem Bogen den Kessel oberhalb der Kemptner Hütte aus und winden uns zum Fürschießersattel (2208 m) hinauf. Erstmals tritt die kühn geformte Höfats richtig ins Blickfeld. Nach einer Querung durch die Schuttfelder im Märzle folgt ab dem Marchsattel (2201 m) der bestechend schöne Abschnitt über den Kammfirst von Kreuzeck (2376 m) und Rauheck (2384 m). Steile Graspleisen schießen beiderseits zu Tal, doch die Kammhöhe bildet einen regelrechten Laufsteg. Vom Rauheck etwas steiler am Nordwestgrat hinab, jedoch nicht ganz bis zum Älpelesattel, sondern vorher am Seichereck nach rechts in Richtung Eisseen.
Die lange Traverse hoch über dem hinteren Oytal bringt uns zum Wildenfeldhüttchen (1692 m) und via Mitteleck abermals bergauf in den Himmelecksattel (2007 m). Der Schneck, der sich uns jetzt in den Weg stellt, muss weiträumig im Osten umgangen werden, offenbart von seinen verschiedenen Seiten aber aufschlussreichste Einsichten in Formgebung und Geologie der Allgäuer Alpen.
Dass in derartig extremen Steilflanken noch Gras wachsen kann, erscheint wie ein geobotanisches Wunder! Östlich des Himmelecksattels lassen wir den Weg zum Prinz-Luitpold-Haus rechts liegen und wenden uns nach dem Durchschlupf an der Rippe der Zwerchwand dem Gegenanstieg zum Laufbacher Eck (2178 m) zu. Das Gipfelchen wenige Meter oberhalb des eigentlichen Überstiegs lädt zu einem Abstecher, bevor das zweistündige Finale am Laufbachereckweg nochmals Höhenwandern in seiner schönsten Form verspricht. Fast horizontal geht es durch die im Sommer blumenübersäten Hänge, in rechtem Winkel um den Schochen herum und unter den Seeköpfen entlang via Zeigersattel zum Edmund-Probst-Haus (1927m). In Ausblicken schwelgen, Allgäuer Bilderbuchkulissen mit Seealpsee und Höfats genießen … und falls die letzte Gondel der Nebelhornbahn bereits im Tal ist, wird kein Drama daraus: Das Edmund-Probst-Haus offeriert eine ruhige, abendliche Atmosphäre außerhalb des täglichen Trubels im Nebelhorngebiet, so wie sie vielleicht die wenigsten kennen.