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Gebirge in Glarus: 5
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Region Informationen Kanton: Glarus

Informationen:


Die Stadt Glarus (örtlich schweizerdeutsch Glaris [glɑrÉȘs], französisch Glaris, italienisch Glarona, rĂ€toromanisch ) ist eine politische Gemeinde (bis 2010 Ortsgemeinde, heute Einheitsgemeinde) und der Hauptort des gleichnamigen Schweizer Kantons Glarus.

Im Rahmen der Glarner Gemeindereform fusionierte Glarus auf den 1. Januar 2011 mit den Gemeinden Ennenda, Netstal und Riedern zur neuen politischen Gemeinde Glarus.

Geographie

Glarus liegt in der geografischen Mitte des gleichnamigen Kantons an der Linth und am Fusse des rund 2300 m hohen VorderglĂ€rnisch. Der höchste Punkt des Gemeindegebiets ist der 2914 mÂ ĂŒ. M. hohe BĂ€chistock, der zum Massiv des GlĂ€rnisch gehört. Nachbargemeinden sind die Gemeinden Glarus Nord, Glarus SĂŒd sowie Muotathal und Innerthal (beide Kanton Schwyz).

Klima

FĂŒr die Normalperiode 1991–2020 betrĂ€gt die Jahresmitteltemperatur 9,3 °C, wobei im Januar mit 0,0 °C die kĂ€ltesten und im Juli mit 18,3 °C die wĂ€rmsten Monatsmitteltemperaturen gemessen werden. Im Mittel sind hier rund 86 Frosttage und 19 Eistage zu erwarten. Sommertage gibt es im Jahresmittel rund 41, wĂ€hrend im Schnitt 6 Hitzetage zu verzeichnen sind. Die Messstation von MeteoSchweiz liegt auf einer Höhe von 517 mÂ ĂŒ. M.

Geschichte

Erstmals schriftlich erwĂ€hnt wird das Land Clarona im 8. Jahrhundert in der Vita der heiligen Felix und Regula. Der Name geht wahrscheinlich, nach einem Vorschlag von Hubschmid (1949), auf eine lateinische Grundform *ad clārƍnam ‚bei der hellen Stelle‘, im ĂŒbertragenen Sinn «Waldlichtung», zurĂŒck; andere, weitgehend als verfehlt geltende AnsĂ€tze leiteten den Namen her von lateinisch glarea ‚Kies‘, oder von einem rĂ€tischen Volksstamm der *Claroneses o. À. oder aber vom Namen des hl. Hilarius. Die Lautentwicklung dĂŒrfte ĂŒber ein romanisches ClarĂłna mit Akzentverschiebung zu einem althochdeutschen *GlĂĄrun gefĂŒhrt haben. Die Endung in -s dĂŒrfte analogisch zu anderen romanischen Ortsnamen eingefĂŒhrt worden sein, und aus der Form *GlĂĄruns wĂ€re dann das -n- regulĂ€r geschwunden. Die dialektale Form Glaris wurde als analog zum Heiligennamen Hilarius (dialektal GlĂ€ri) gedeutet.

Erste Siedlungsspuren stammen aus dem 6. oder 7. Jahrhundert. Ab dem mittleren 8. Jahrhundert dĂŒrfte die alemannische Besiedlung einsetzen, und Glarus gehörte von dieser Zeit bis ins spĂ€te 14. Jahrhundert zur Grundherrschaft des Klosters SĂ€ckingen. Das grundherrliche Gericht fand im 13. und 14. Jahrhundert im Kelnhof in Glarus statt. 1240 ist erstmals ein Markt erwĂ€hnt. Ein eigenes Glarner Siegel wird ab den 1280er-Jahren verwendet. 1387 fand die erste Landsgemeinde statt, eine Institution, die noch heute hier besteht und in der Regel am ersten Sonntag im Mai abgehalten wird. Der Loskauf von der SĂ€ckinger Grundherrschaft gelang 1388, durch ZĂŒrcher Vermittlung im Rahmen der FriedensgesprĂ€che nach der Schlacht bei NĂ€fels.

Zum Hauptort des Linthtals wurde Glarus durch Beschluss der Landsgemeinde 1419, da hier lange die einzige Kirche der Talschaft stand. 1506 bis 1516 war der spĂ€tere Reformator Ulrich Zwingli beliebter katholischer Priester in Glarus. 1522 bis 1555 war Valentin Tschudi der erste evangelische Pfarrer, ein gemĂ€ssigter Reformator und Vermittler zwischen beiden Konfessionen. 1555 bis 1570 folgte Fridolin Brunner als Pfarrer, der zuvor in mehreren Glarner Dörfern die Reformation durchgefĂŒhrt hatte.

WĂ€hrend der Helvetik (1798–1803) war Glarus Hauptort des Kantons Linth. Glarus erfuhr eine frĂŒhe Industrialisierung und die Arbeiter organisierten sich zur Selbsthilfe. 1843 wurde als dritte Einrichtung dieser Art im Kanton die «AktienbĂ€ckerei» gegrĂŒndet, spĂ€ter war sie eine Genossenschaft. Im Jahr 1861 wĂŒtete ein verheerender Grossbrand, der grosse Teile des Ortes zerstörte. Nur wenige GebĂ€ude aus der Zeit vor dem Brand blieben im Stadtbild erhalten. Der Wiederaufbau erfolgte sehr schnell nach einem stĂ€dtebaulichen Plan, der auf einem rechteckigen Raster beruhte. Diese vor allem aus den Vereinigten Staaten bekannte Art der StĂ€dteplanung wurde gewĂ€hlt, um weitere derartige FeuersbrĂŒnste zu verhindern.

Politik

GemeindeprÀsident ist Peter Aebli (FDP), der bei den Gemeinderatswahlen vom 13. Februar 2022 als Nachfolger von Christian Marti gewÀhlt wurde. Dem Gemeinderat gehören neben ihm noch sechs weitere Mitglieder an. Die neue Gemeinde Glarus bildet einen Landratswahlkreis, der 18 der 60 Glarner LandrÀte stellt.

Wirtschaft

Die einst wichtige Textilindustrie ist fast völlig verschwunden. Es ĂŒberwiegt heute Holz- und Kunststoffindustrie sowie Stoff- und Buchdruckerei. Der Dienstleistungssektor ist zum wichtigsten Wirtschaftszweig geworden. Grösster Arbeitgeber ist heute das Kantonsspital mit etwa 450 ArbeitsplĂ€tzen. Auch der Tourismus gewinnt an Bedeutung.

Verkehr

Der Bahnhof Glarus wird von der S 6 Rapperswil – ZiegelbrĂŒcke – Glarus – Schwanden (– Linthal) der S-Bahn St. Gallen und der S 25 ZĂŒrich HB – PfĂ€ffikon SZ – ZiegelbrĂŒcke – Glarus – Linthal der S-Bahn ZĂŒrich bedient. Die stĂŒndlich verkehrenden RegionalzĂŒge fahren zeitlich versetzt und bieten so einen Halbstundentakt zwischen Schwanden und dem Knotenpunkt ZiegelbrĂŒcke.

Weiter wird der Bahnhof von mehreren Regionalbuslinien bedient.

SehenswĂŒrdigkeiten

  • Stadtkirche Glarus, Wahrzeichen der Stadt (Architekt Ferdinand Stadler)
  • Fridolinskirche, katholisch (1964, Architekt: Ernest Brantschen)
  • Burgkapelle St. Michael
  • Der Bahnhof und GĂŒterschuppen, Lokomotiv-Remisen und Drehscheibe
  • Kraftwerk am Löntsch
  • Kunsthaus Glarus
  • Landesbibliothek
  • StĂ€hlihaus

StÀdtepartnerschaften

  • mit Kobryn in Belarus, initiiert vom ehemaligen GemeindeprĂ€sidenten Heinrich Aebli. In Kobryn hatte General Suworow, der 1799 im Glarnerland Station machte, ein Anwesen besessen.
  • mit Wiesbaden-Biebrich in Deutschland (seit Januar 2009).

Persönlichkeiten

  • Heinrich Aebli (* 1933), 1985–2002 StadtprĂ€sident von Glarus, danach Entwicklungshelfer
  • Mario Andreotti (* 1947), Germanist
  • Gianni Antoniazzi (* 1998), Fussballspieler
  • Joachim BĂ€ldi (vor 1527–1571), Hauptmann, Landschreiber, Landvogt und Landammann
  • Marcel Bernasconi (* 1940), Jazzpianist
  • Othmar Blumer (1848–1900), Industrieller und Politiker
  • Johannes Blumer-Egloff (1835–1928), Textilunternehmer, Numismatiker und freisinniger Politiker
  • Franz Böckle (1921–1991), römisch-katholischer Priester und Moraltheologe
  • Pierangelo Boog (* 1957), KĂŒnstler und Illustrator
  • Walter BrĂ€m (1915–1996), Politiker, Nationalrat
  • Fridolin Brunner (1498–1570), Reformator und evangelischer Pfarrer in Glarus 1555–1570
  • Maria Anna Brunner (1655–1697), Benediktinerin und Äbtissin
  • Ernst Buss (1843–1928), evangelischer Geistlicher, Heimatforscher, BegrĂŒnder der Deutschen Ostasienmission und VizeprĂ€sident des Schweizer Alpen-Clubs.
  • Erwin C. Dietrich (1930–2018), Schauspieler, Drehbuchautor, Filmproduzent und Regisseur, geboren in Glarus
  • Melchior DĂŒrst (1886–1950), Lehrer, TheatergrĂŒnder, Regisseur und BĂŒhnenautor
  • Ekkehard Fasser (1952–2021), Leichtathlet und Bobfahrer
  • Andy Fischli (1973–2022), Comiczeichner und Illustrator
  • Pankraz Freitag (1952–2013), Mathematiker, Politiker, Baudirektor im Regierungsrat
  • Cosmus Freuler (1780–1838), Lehrer, Buchdrucker und Bibliothekar
  • Friedrich Frey (1867–1933), Archivar und Heimatforscher
  • Frieda Gallati (1876–1955), Historikerin
  • Anna Göldi (1734–1782), «letzte Hexe Europas», in Glarus hingerichtet
  • Rudolf Groner (* 1942), Psychologe und Hochschullehrer
  • William Nicholas Hailmann, US-amerikanischer PĂ€dagoge
  • Eveline Hasler (* 1933), Schriftstellerin
  • Walter Haug (1927–2008), MediĂ€vist
  • Walter Hauser (1957–2022), Schriftsteller und Journalist
  • Joachim Heer (1825–1879), Landammann und Bundesrat
  • Markus Heer (* 1976), Politiker (SP), Regierungsrat und ehemaliger Richter im Kanton Glarus
  • Jodok Hösli (um 1592–1637), Abt des Klosters PfĂ€fers
  • Heinrich Hössli (1784–1864), Schriftsteller, VorkĂ€mpfer fĂŒr die «MĂ€nnerliebe»
  • Heinrich Jenny-Fehr, Autor und GrĂŒnder der Glarner Lichtspiele AG
  • This Jenny (1952–2014), Unternehmer und Politiker
  • Heinrich Jenny-Fehr (1884–1962), Kaufmann, BĂŒhnenautor und GrĂŒnder der Glarner Lichtspiele AG
  • Marc-RenĂ© Jung (1933–2014), Romanist und MediĂ€vist
  • Johann Melchior Kubli (1750–1835), Politiker, «Whistleblower» des Anna-Göldi-Justizmordes
  • Dafi KĂŒhne (* 1982), Plakatgestalter und Buchdrucker
  • Fritz KĂŒnzli (1946–2019), Fussballspieler
  • Markus Landolt (* 1961), Fabrikant
  • James Leuzinger (* 1982), schweizerisch-britischer Skirennfahrer
  • AdĂšle Lilljeqvist (1862–1927), Malerin
  • Christian Marti (* 1974), GemeindeprĂ€sident von Glarus und Glarner Landrat
  • Hanspeter Marti (* 1947), Germanist
  • Bernhard Milt (1896–1956), Arzt und Medizinhistoriker
  • Patrick Mitidieri (* 1975), Rapper
  • Innocenz MĂŒller (1675–1727), Bibliothekar des Klosters St. Gallen
  • Christoph Dietrich MĂŒller (* 1944), evangelischer Theologe
  • Raoul Mutter (* 1991), Fussballspieler
  • Herbert Noser (* 1961), Fussballspieler
  • Ruedi Noser (* 1961), Unternehmer und Politiker
  • Fridolin Paravicini (1742–1802), Offizier und Ratsherr in Glarus
  • Yvan Pestalozzi (1937–2024), Eisenplastiker
  • Yves RĂŒedi (* 1976), Bundesrichter
  • Giaco Schiesser (* 1953), Kulturwissenschaftler, Philosoph, Publizist
  • Alfred Schmid (1899–1968), Naturwissenschaftler, Erfinder, Philosoph
  • Rudolf Schmid (1894–1989), Mediziner und Politiker
  • Karl Schnyder (1931–2016), Politiker
  • Johannes Schweizer (1901–1983), Gartenarchitekt
  • Urs Sonderegger (* 1964), Autorennfahrer
  • Willy Spieler (1937–2016), Publizist, Redaktor und Politiker
  • Rösli Spiess (1896–1974), Musikerin und MusikpĂ€dagogin
  • Johann Rudolf SteinmĂŒller (1773–1835), reformierter Pfarrer und PĂ€dagoge, Schulreformer und Naturforscher
  • Jean-Fritz Stöckli (* 1949), Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer
  • Rösli Streiff (1901–1997), Skirennfahrerin
  • Eduard Horst von Tscharner (1901–1962), Sinologe
  • Aegidius Tschudi (1505–1572), Historiker und Politiker
  • Johann Jakob von Tschudi (1818–1889), Naturforscher, Forschungsreisender, Linguist und Diplomat
  • Rudolf Tschudi (1884–1960), Philologe und Orientalist
  • Valentin Tschudi (1499–1555), Reformator, erster evangelischer Pfarrer von Glarus
  • Sam TrĂŒmpy (1941–2003), Jazzmusiker
  • Jakob Vogel (1816–1899), Druckereibesitzer und Dichter
  • Jakob WĂ€ch (1893–1918), Kunstmaler
  • Christoph Walter (* 1967), MilitĂ€rmusiker, Komponist und Dirigent
  • JĂŒrg Wickihalder (* 1973), Jazzmusiker und Komponist
  • Abraham Wild (1628–1689), evangelischer Geistlicher
  • Jakob Winteler (1897–1966), Historiker, Glarner Landesarchivar und Landesbibliothekar
  • Josua Zweifel (1854–1895), Afrikaforscher, Entdecker der Nigerquellen
  • Ulrich Zwingli (1484–1531), Reformator (1506–1516 Pfarrer in Glarus)

Trivia

In Glarus befindet sich die einzige Rekrutierungsstelle der PĂ€pstlichen Schweizergarde, die von einer privaten Personalagentur betrieben wird.

Literatur

  • Hanspeter Rebsamen, Werner Stutz: Glarus. In: Gesellschaft fĂŒr Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850–1920. Band 4. Orell FĂŒssli, ZĂŒrich 1982, ISBN 3-280-01398-4, S. 405–491, doi:10.5169/seals-5497 (87 S. 244 Abb., e-periodica.ch). 

Weblinks

  • Offizielle Website der Gemeinde Glarus
  • Karin Marti-Weissenbach, Hans Laupper: Glarus (Gemeinde). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  • Bundesamt fĂŒr Kultur: Glarus im Inventar der schĂŒtzenswerten Ortsbilder der Schweiz

Einzelnachweise



Quelle: Wikipedia

 

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auch: Glaris, Glarona, Glaruna
Wappen/Flagge: Glarus

ISO 3166-2:
Bezeichnung der Region: Kanton

Fläche ca.: 672.60 km²

Länge der Grenze ca.: km


Ausdehnung / Grenzen (dezimale Koordinaten nach WGS 84):
nördlichster Punkt: 47.17393
südlichster Punkt: 46.79636
westlichster Punkt: 8.87123
östlichster Punkt: 9.25249

 
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