Beschreibung der Tour:
Eine traumhaft schöne, doch auch etwas anspruchsvollere Tour auf den zweithöchsten Gipfel der Steiner Alpen.
Keine Höhenangst, Schwindelfreiheit, Trittsicherheit sollte man genauso mitbringen wie eine gute Kondition und Klettern im UIAA II.
Wenige Klettersteig-Stellen; Weg/Pfad meistens ohne Versicherung...
Ich startete diese Tour, die schon einige Zeit auf meiner persönlichen "To do" - Liste stand, vom Parkplatz am Ende der Schotterstraße in die Ravenska Kocna.
Anfangs geht es recht flott die Straße entlang bis zur Talstation der Materialseilbahnen auf die beiden Hütten im nördlichen Teil der Steiner Alpen; die Krajnska und die Ceska Koca (heute eine Zwischenetappe).
Bei besagter Talstation geht u.a. rechts ein Weg durch den Wald hinauf in Richtung Ceska Koca.
Generell sind hier in den Steinern die Wege gut beschildert und meistens auch so markiert, daß ein Verirren kaum möglich ist ;o)
Dieser Weg entwickelt sich alsbald zu einer Art Jägersteig, der am Beginn recht steil raufzieht, aber dann recht sanft dem Berghang Richtung Süden zur Tschechenhütte (= Ceska Koca) folgt; hier ist er auch an manchen Stellen versichert.
Immer wieder mal sieht man schon die imposante Nordseite der Steiner durch die Bäume winken.
Bei der Tschechenhütte (1542m) nach rund einer Stunde angekommen, hat man eine wunderbare Aussicht zurück nach Österreich (Kärntner Storschitz, Hochobir), auf die östlichen Steiner (z.B. Veliki Baba, Ledinski Vrh) als auch zum Seeländer Sattel, den südlichsten Punkt Österreichs.
Ich schieße ein paar Fotos, dann mache ich mich auf den Weg in Richtung Grintovec (nach ein paar Metern komme ich an einem markierten Hubschrauberlandeplatz vorbei; dies verdeutlicht wieder einmal die Gefahren, die einem im Gebirge begegnen können...); zuerst einmal in Richtung seiner Nordwand, stellenweise etwas steil durch Schutt - u. Blockgelände aufwärts, bis man an eine Abzweigung Richtug Jezerska Kocna kommt.
Nun den Weg entlang, der nach rechts parallel zur Grintovec-Nordwand in ein Schuttkar raufzieht.
Mühsam folgt man dem gut markierten Pfad, der alsbald um eine Felsnase herum Richtung Süden schwenkt.
Jetzt verlässt man den schotterigen Untergrund und begibt sich auf einen recht spannenden Steig mit dem Ziel Dolska Skrbina (= der Grat zwischen Kocna und Grintovec); am Beginn der Dolska gilt es sich zu entscheiden - entweder man geht in Richtung Grintovec weiter, oder man biegt rechts weg auf die Jezerska Kocna.
Kurz nachdem man sich für die Kocna entschieden hat, gelangt man an eine sog. "Kriechstelle".
Wie der Name schon erahnen lässt, ist es - so man auf den Gipfel möchte - unerlässlich, durch diese Engstelle im wahrsten Sinne des Wortes zu kriechen.
Und zwar
ohne umgeschnallten Rucksack.
Diesen lässt man entweder vor der Kriechstelle zurück, man schiebt ihn vor sich her oder aber man zieht ihn nach :o)
Optisch eine unwahrscheinlich spannende Sache, vor allem für die Lieben zuhause; technisch aber gar kein Thema.
Nur unter Klaustrophobie sollte man nach Möglichkeit nicht leiden.
Von da an ist es ein relativ lockerer Weg auf den Gipfel der Kocna, von wo man aus zu den vorher schon genannten Bergen auch die Granden der Steiner wie Grintovec (2558m), Skuta (2532m), die Kranska Rinka (2453m) sowie die Koroska Rinka (2429m) sieht (um nur einige zu nennen...).
Nach einer gemütlichen Gipfelrast (fünf Stunden sollte man für den Aufstieg mindestens einkalkulieren) geht es den selben Weg wieder zurück; nach gut zwei Stunden finde ich mich auf der Tschechenhütte vor einem halben Liter Mineral-Zitrone wieder.
Das letzte Teilstück hinunter zu Parkplatz und Auto ist in einer Stunde allemal zurückgelegt.
Müde, aber glücklich komme ich zu meinem Auto und freue mich schon auf eine ausgezeichnete gegrillte Forelle am "Plansarsk jezero", dem schönen See am Eingang in die Ravenska Kocna.
Zusatzinformationen / persönliche Anmerkungen:
Zusammenfassung:
- Wunderschön, allerdings keine kurze Tour
- 9-10 Stunden sollte man schon einkalkulieren
- So früh als möglich starten; die Sonne und die Hitze, die von den Felswänden zurückgeworfen wird, können sonst nämlich ordentlich an der Leistung zerren
- Reichlich Wasser mitnehmen
- eine gewisse körperliche Fitness ist Grundvoraussetzung