Beschreibung der Tour:
Eine gemütliche Tour, wenn man vom Parkplatz des Sportplatzes in Zell - Freibach am Fuße der Koschuta den Geo-Trail entlang durch die Mela rüber auf die slowenische Seite zur Dolga Njiva Hütte geht.
Um ziemlich genau sechs Uhr Früh geht es los in Richtung Potoksattel, der ersten Etappe der heutigen Tour.
Zuerst geht es fast eben eine Zeit lang über eine Schotterstrasse einen kleinen, idyllischen Bach entlang; in den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne lachen mich die Gipfel der Koschuta an.
Nach 15 - 20 Min. geht eine Forststraße nach links hinauf. Die Stelle ist gut ausgeschildert, und so nehme ich den Weg rauf zum Potoksattel.
Immer wieder sieht man den Weg hinauf vor allem die Dicke Koschuta zwischen den Bäumen durchlugen.
Nach gut der Hälfte des Weges wird aus der Forststraße ein Forstweg, der sich mäßig steil zum Sattel hinauf windet.
Nach gut einer Stunde Gesamtwegzeit erreiche ich den Potoksattel und mache mich weiter auf den Weg, der nun nach rechts (Westen) geht; genau auf die dicke Koschuta zu.
Ein kurzes steiles Stück, dann geht es ziemlich eben bis zu einer Weggabelung.
Gerade aus führ der Weg weiter an den Nordhängen der Karawanken zum Koschutahaus auf fast 1300m. Links jedoch geht es nach einem kurzen Waldstück über den sog. Geotrail in und durch die Mela, ein zerklüftetes, wildromantisches Gebiet mit teilweise bizarren Felsformationen und einer herrlichen Aussicht auf die Steiner Alpen im Süden, Hochobir und Petzen im Osten und direkt neben einem die Wände der Karawanken.
Hier entspringt auch der Koschutabach, der sich eingangs der Trögener Klamm in den Trögener Bach ergießt.
Am "Eingang" in die Mela steht ein netter Unterstand, in dem man seiner Ausrüstung den letzten Schliff geben kann, oder sich anhand einer Schautafel über die Mela und ihre verschiedenen Gesteinsschichten informiert.
Der Weg durch die Mela ist nicht schwierig; Trittsicherheit und eine grundlegende Bergerfahrung sollten jedoch unbedingt vorhanden sein.
Das ganze getragen von einem nicht ganz verkümmerten Orientierungssinn, und man kann die Mela in allen Facetten genießen.
Anfangs führt der Weg versichert an großen Felsblöcken entlang, durch die je nach Wetter der letzten Wochen mehr oder weniger Wasser sickert.
Danach quert man einen Schotterhang, zwar eher mau markiert, jedoch sind (speziell ab Mitte der Sommersaison) genug Trittspuren zu erkennen.
Immer wieder bleibe ich überwältigt stehen und fotografiere das beeindruckende Bild, das sich mir alle paar Schritt neu zeigt.
Nachdem man auf ein Rinnsal gestoßen ist, das sich recht mutig Koschutabach nennt, folgt man dessen Verlauf den Hang hinauf.
Abgesehen von den Felswänden umgibt einen in erster Linie Schotter, wohin man blickt.
Und obwohl ich Schotter an und für sich nicht viel abgewinnen kann (zumindest bergauf nicht), nehme ich ihn nur bedingt war; so beeindruckend ist die Kulisse, die sich mir hier bietet.
Nicht ganz eine Stunde nach dem Einstieg in die Mela habe ich sie durchstiegen und stehe am Adlersattel.
Dieser markiert gleichzeitig die Grenze zwischen AUT und SLO.
Wenn man das erste mal durch die Mela heraufkommt, traut man heroben am Sattel kaum seinen Augen:
Die österreichische Seite zerklüftet; voller Schotter und Felsen - kaum Grün.
Und auf der slowenischen Seite grüne Almenwiesen, im Wind rauschende Wälder und sanfte Hügel, soweit das Auge reicht.
Ab dem Sattel wird die Tour zu eher gemütlichen Wanderung; erst durch Latschen hinunter auf einen Weg, diesen dann gut zwei Kilometer und rund 300Hm Richtung Westen zu besagter Hütte.
Auch wenn die Verständigung eher mit Händen und Füßen erfolgt - der Freundlichkeit, den kleinen Preisen und der hohen Qualität der angebotenen Speisen und Getränke tut das keinen Abbruch.
Um ungefähr halb zehn Uhr komme ich bei der Hütte an und bestelle mir einen klassischen (selbstgemachten natürlich) Hüttenkäse, von dem ich mehr als nur begeistert bin ;o)
Danach ein Verdauungsschnäpslein - nicht, daß ich erst gefragt wurde, ob ich einen möchte ;o) - und ein ausgiebiges Nickerchen.
Ursprünglich wollte ich weiter auf den Koschutnikturm; kurz nach der Hütte ginge dazu ein Weg rechts rauf.
Allerdings macht mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung.
Entgegen aller Vorhersagen brauen sich im Osten dunkle Wolken zusammen, und auch die Koschuta ist innerhalb von Minuten in dichte Watte gepackt.
Also geht es wieder zurück Richtung Auto.
Am Rückweg, kurz vor dem Adlersattel habe ich das seltene Glück, eine Krainer Lilie zu finden :o)
Diese seltene Art wächst in Österreich nur hier im Gebiet der Karawanken und am Dobratsch.
Der Retourweg verläuft genauso wie der Hinweg; jedoch entpuppt sich da der Schotter als perfekte Unterlage zum Bergab laufen.
Und so kann ich genau zu Beginn des Gewitters in mein Auto steigen und die Heimreise antreten...
Zusatzinformationen / persönliche Anmerkungen:
Wunderschöne Tour, beeindruckende Felsformationen entlang des Geotrails durch die Mela.Trotz aller Schönheit sollte man jedoch ein gewisses Maß an bergsteigerischer Erfahrung mitbringen; manch versicherte Stellen in der Mela bringen Leute
ohne jegliche alpine Kenntnisse schnell zum Schwitzen und erhöhtem Pulsschlag...
Startet man relativ früh, hat man in der Regel den gesamten Weg zur Hütte für sich alleine, was zu späterer Stunde meistens nicht mehr der Fall ist.