Beschreibung der Tour:
Von der Puezhütte gehen wir leicht bergab am Rand der großen Hochfläche Gherdenacia mit Blick auf das Tal Plan Ciajeies auf gut ausgebautem Weg bis zum Übergang Forcella de Ciampei. Hier kommen auch Wege aus beiden Seitentälern hinauf. Der Originalweg 2 führt nun nahezu eben vorbei am Lech de Crespeina, doch wir beschließen den oberen Weg 2A über den Gipfel Sas Ciampac zu nehmen. Vom Rand der Felsen werden wir von einer kleinen Herde Schafe beäugt. Wir folgen zunächst dem Weg 2 ein paar Meter ehe wir an einem Wegweiser nach links abbiegen.
Anfangs noch gemächlich über Wiesen und Felsen wird der Weg nach und nach steiler und dann direkt steil hinauf in die Senke zwischen Sas Ciampei und Sas Ciampac. Der Fels hier ist rot gefärbt und ergibt mit dem aufziehenden Nebel ein spektakuläres Bild. Der Blick nach Corvara wird uns leider vom Nebel verwehrt.
Auf einem breiten Rücken steigen wir nun den Fels und die Steine hinauf. Bald erreichen wir den unscheinbaren Gipfel mit einem notdürftig zusammengebundenen Kreuz aus zwei Stöcken.
Nach einer Rast steigen wir auf der anderen Seite wieder abwärts und folgen dabei dem natürlichen Kammverlauf. Dann knickt der Weg nach rechts weg und flacht allmählich ab, ehe wir unterhalb des Coltoronn die Geröllflanke queren um zum Übergang Pares de Crespeina zu gelangen. Kurz vor dem Übergang müssen wir noch eine steile Geröllrinne überwinden. Am Pares de Crespeina erwartet uns eine fantastische Ausssicht auf die umliegenden Gipfel und der weitere Weg zum Passo Cir ist zu sehen.
Wir steigen über einige Holzstufen hinunter ins kleine Tal und queren dann unterhalb der steilen Felsen bis kurz unter den Passo Cir, wo es langsam voller wird. Ein paar Serpentinen bringen uns hinauf zum Pass, wo uns schon eine großen Menschenmenge erwartet. Ab hier ist es vorbei mit der Ruhe. Von nun an begleiten uns sehr viele Menschen auf unserem Weg bis zur Pisciaduhütte.
Erstmals sehen wir von hier die senkrechten Felswände vom Boe-Massiv, durch die irgendwo ein Klettersteig und ein versicherter Weg führen sollen. Unser Ziel ist der versicherte Steig.
Doch zunächst steigen wir an in eine bizarre Landschaft aus zackigen Felstürmen die der Weg in traumhafter Führung umschlängelt. Noch fasziniert von der Felsenlandschaft treten wir dann hinaus und der Blick auf das Grödner Joch öffnet sich. Ein grünes Tal inmitten steiler Felstürme. Der Weg ins Tal schlängelt sich nun durch Felsen und Wiesen und je tiefer wir kommen auch mehr und mehr durch Latschenkiefern, wobei der Untergrund immer steinig bleibt.
Schon von weitem ist der Trubel zu erkennen, der auf Jimmys Hütte herrscht. Wir können trotzdem noch einen Logenplatz auf der Terrasse ergattern und sind überwältigt von dem Panorma welches sich hier bietet.
Bei einem Stück Kuchen und Kaffee genießen wir die Sonne und den Ausblick. Ich statte auch dem Inneren der Hütte einen Besuch ab und bin überrascht wie stilvoll und urig diese eingerichtet ist!
Nach der Pause steigen wir dann über ein breite Schotterstraße hinab zum Grödner Joch. Lediglich am Ende können wir über einen Wiesenweg abkürzen.
Der Parkplatz am Rifugio Frara ist schon jetzt überfüllt und wir gehen zügig über die Straße und vorbei an der Zivilisation.
Nach dem Joch geht es einen kleinen Grashügel hinauf und wir queren ein Latschenfeld eher wir unterhalb der steilen Felsen zum Geröll gelangen. Wir queren den Hang noch ein Stück weiter bis wie in die breite Rinne Val Setus gelangen. Hier zweigt der Weg nun rechts ab geradewegs in die Rinnen hinein. Am frischen Gestein sieht man schon, dass der Untergrund hier ständig in Bewegung sein muss und auch die Wegführung ist ganz neu angelegt.
In endlosen Serpentinen wühlen wir uns durch das Geröll und vorbei an Steinen und Felsen ehe das Geröll nach einigen hundert Höhenmetern in Fels übergeht.
Hier steigen wir in einen versicherten Steig ein den man durchaus auch als Klettersteig der Kategorie A-B einordnen kann. Da es recht voll ist und einige Wanderer etwas überfordert sind trotz Ausrüstung müssen wir uns etwas in Geduld üben. Es gibt auch ein paar Ausweichmöglichkeiten für Aufsteiger und Absteiger getrennt, was ich eine gute Idee finde. Die meisten Stellen sind normales felsiges Gehgelände und so erreichen wir dann den Ausstieg auf die Hochebene. Wir schlängeln uns durch zahlreiche große Felbrocken und wandern gemütlich flach das restliche kurze Stück zur Hütte, wo wir uns mit einem Speckbrot stärken und uns in der Hütte für die Übernachtung anmelden.