Beschreibung der Tour:
Diesmal mit kurzer Vorgeschichte: Eigentlich war die Schärtenspitze über Stanglahnerkopf und Steinberg geplant. Nicht ganz einfache Tour mit wilden Wegen, aber man kommt nur auf ca. 2100m. Nachdem der Wetterbericht um 5 Uhr morgens aber Föhn und gute Sicht angesagt hatte, war dem Südblick von der Schärtenspitze der Hochkalter im Weg, also im Zug noch schnell Infos eingeholt und spontan das Ziel geändert. Vom Parkplatz geht es erstmal den Wegweisern folgend zur Blaueishütte, erst ein nettes Steigerl, dann eine Forststraße und zum Schluss wieder ein schöner Steig aber mit hohen Stufen. Hier war die letzte Entscheidungsmöglichkeit ob Schärtenspitze (welche wohl kein Geheimtipp mehr ist, bei der Menschenmasse die am Gipfel stand) oder Hochkalter. Zum Hochkalter ist gut beschildert und geht erst mal durch ein eindrucksvolles Blockfeld, bis man über einen Schuttanstieg plötzlich vor einem großen, steilen plattigen Felsen steht (vielleicht 70-80°). Aber hier kann man den Markierungen folgend die Schwachstellen mit schönen griffigen Bierhenkeln (aber alles a wenig speckig) ausnutzen und steht dann am Schönen Fleck (ca. 2000m). Ab hier geht man immer wieder in der Westflanke oder auf dem ausgesetzten Grat. Mehrere Blöcke liegen im Weg, die meist durch kurze Klettereien im zweiten Grad überwunden werden können. Teilweise sind diese Stellen aber schon ausgesetzt. Zum Kleinkalter gibt es einen luftigen Hillary-Step und ab hier geht man nur noch auf dem schmalen Grat. Kurz vorm Gipfel gibt es noch eine Felsspalte die springend überwunden werden kann. Man muss aber gut zielen, da auf der anderen Seite ein relativ steiler plattiger Felsen und links der Abgrund warten. Breite der
Spalte: max. 0,5m. Der Abstieg führt durch das Ofental und geht direkt am Gipfel los. Nur spärlich markiert, aber man erkennt von oben kommend die Tendenz in welche Richtung man muss und manchmal muss man einfach drauflos gehen, dann sieht man auf der anderen Seite wieder die Markierung. Hier maximale Ier Klettereien. Dann noch eine Schuttreisse durchqueren, kurze Abfahrten möglich, aber viel wird auch gequert, bis die Vegetation wieder beginnt. Dann ein netter Steig durch Latschen und anderen Pflanzen. Auf ca. 1340m gibt es eine Kreuzung mit einem Steig nach Norden zur Ofental-Diensthütte, dieser Steig würde durch Gräben und als Hangquerung auf fast gleichbleibender Höhe ums ganze Massiv zum Forstweg zur Blaueishütte führen. Leider ist der Weg nicht mal bis zur Diensthütte gepflegt und so haben wir angesichts der Zeit und der konditionellen Schwäche unseres Mitgehers Thomas entschlossen den Normalweg zu gehen. Der Steig vergrößert sich langsam zu einer Forststraße, bis man im Tal ankommt. Von dort sind es laut Schild noch 2h in der Ebene zur Ortsmitte Ramsau (kommt auch hin).
Zusatzinformationen / persönliche Anmerkungen:
Alles in allem eine wunderschöne, lohnende Tour, sehr schöner Blick auf den mächtigen Watzmann, auf die Loferer und Leoganger Steinberge, Hochkönigstock. Genügend Wasser notwendig, wobei auf der Blaueishütte bestimmt Nachfüllmöglichkeit. Interessanterweise nur wenig Leute am Hochkalter, dafür viele an der Schärtenspitze. Eine Gruppe kam uns entgegen, wobei mich eine Frau angesprochen hat, ob ich denn nicht letzte Woche auf der Wettersteinspitze war, die hat uns wohl dort getroffen. Kurz vorm Gipfel haben wir einen Thomas aufgesammelt, der schon sehr am Ende seiner Kräfte war. Haben ihn dann bis runter mitgezogen und als wir dann an seinem Auto vorbeigekommen sind, hat er uns netterweise zu unserem gefahren (Zeitersparnis von ca. 1h).