Beschreibung der Tour:
Von der Hütte gehen wir den normalen Weg Richtung Daberlenke eine Weile bergab bis etwa unterhalb der unverkennbaren Grauen Wand. Hier biegen wir nicht mit dem Weg nach links ab, sondern halten geradeaus direkt auf die Reichenberger Spitze zu. Der harte Boden lässt uns leicht über das wellige Gelände vorwärts kommen und wir gewinnen schnell an Höhe. Unterhalb der Reichenberger Spitze wird der Untergrund zunehmend loser und weicher. Mühsamer umgehen wir eine Steilstufe und queren dann durch den schwarzen losen Sand wieder zurück Richtung Gipfel. Die letzten Meter hinauf in die Scharte ist es sehr steile und wir müssen auch ein Schneefeld überqueren. Oben angekommen sieht der Grat zunächst vielversprechend aus. in leichter Kletterei geht es hinauf und dann links in die Flanke. Hier wird der Untergrund aber sehr brüchig und überall liegen Schneereste herum, unter denen man das Gelände nicht einschätzen kann.
Daher beschließe ich umzukehren und gehe zurück zur Scharte.
Von hier rutschen wir ein Stück abwärts auf den Hinweg um dann die komplette schwarze Flanke bis hinüber zur Rosenspitze zu queren. Eine sehe mühseilge Angelegenheit, da der Boden bei jedem Schritt nachgibt.
Bald stehen wir dann unter dem Gipfel der Rosenspitze, doch vor uns türmen sich nur steile bröselige Feldplatten auf und wir beschließen es weiter westlich zu versuchen. Auch ein weiterer Versuch weiter westlich scheitert und so queren wir unterhalb des Grates bis zu einer Rinne kurz vor dem Westgipfel, die meiner Meinung nach den einzigen sinnvollen Aufstieg darstellt. Der Boden ist hier weich und so kommen wir zwar anstrengend aber sicher auf der Grat in die Scharte.
Aber hier gehe ich dann alleine weiter über den schmalen Grat, der meist direkt begangen wird. Nur wenige Male weiche ich kurz in eine der Flanken aus und nach kurzer Zeit stehe ich schon am Gipfel der Rosenspitze.
Ich mache eine Menge Fotos und inspiziere noch den Abstieg zum Großschober, der machbar aussieht, ehe ich auf dem selben Weg wieder zurück über den Grat zu Scharte steige.
Ein kurzer Versuch auch den Westgipfel zu besteigen nimmt an einer ausgesetzten Kletterstelle ein jähes Ende und so steigen wir durch die Rinne wieder hinab. Auf nahezu direkter Falllinie rutschen wir dann weiter über den losen schwarzen Schotter hinunter in die Rosenlenke, wo das Gelände wieder flacher und fester wird. Wir treffen auf einen Bachlauf dem wir nun folgen bis wir wieder am Normalweg zur Clarahütte sind.
Über der Schlucht des Daberbachs geht es nun auf bekanntem Weg durch das traumhafte Dabertal meist bergab. Es gibt einige sehr steile Hänge und auch ein paar mit Stahlseilen versicherte Stellen, aber meist windet sich der Pfad fantastisch um den Berg und wir kommen dem Umbaltal immer näher. Ein letzter Abstieg zur Isel, die wir über eine neue Brücke überqueren. Auf der anderen Seite müssen wir dann wieder ein Stück hinauf um zum Weg zur Hütte zu gelangen.
Als wir nach links abbiegen gehen wir noch ein wenig mit Blick auf die Röspitze ehe wir hinter ein paar Kurven schon die Clarahütte sehen.
Von außen scheinbar unverändert, wurde unter der Erde ein roßer Anbau versteckt, in dem sich die Schlafräume und Waschräume befinden. Zwar war der Umbau bei unserem Besuch noch nicht vollendet, doch schon jetzt ließ sich sagen, dass die Vergrößerung ein voller Erfolg ist.
Wir kommen jedenfalls gerne wieder!
Zusatzinformationen / persönliche Anmerkungen:
Für heute gab es mehrere Optionen. Reichenberger Spitze und/oder Rosenspitze und/oder Großschober.
Da aus dem sehr motzigen Hüttenwirt keine brauchbaren Informationen heraus zu bekommen waren gingen wir erst mal drauf los.
Da unser Weg uns kurz unterhalb der Scharte zur Reichenberger Spitze vorbeiführte, beschloss ich einen Versuch. Der endete jedoch leider kurz unter dem Gipfel, da mir das Gelände zu steil, brüchig und voller Schnee war. Ob ein Zustieg von Osten besser möglich ist als von Westen kann ich nicht beurteilen. Ohne Schnee hätte ich es wohl gewagt.
Also zur Rosenspitze, die man laut einer Beschreibung samt Fotos aus dem Internet recht direkt besteigen kann. Doch vor Ort machte das Gelände überhaupt keinen guten Eindruck. Sehr brüchig und steil. Also gingen wir zum offensichtlichen Einstieg weiter westlich und von dort bin ich über den schmalen Grat recht einfach zum Gipfel gekommen. Ich kann nur den Anstieg empfehlen wie ich ihn gegangen bin, da der direkte Aufstieg zwar möglich ist, aber nur unter unnötigem Risiko.
Der Abstieg auf der Nordseite rüber zum Großschober schien sogar relativ einfach machbar zu sein, doch da meine Freundin in der Scharte wartete fiel der Übergang leider aus.