Beschreibung der Tour:
Von der Hütte gehen wir zunächst sanft ansteigend über Wiesen die mit zunehmender Höhe immer steiniger werden. Wir treffen auf ein Geröllfeld und schon bald darauf auch auf die Ausläufer des Plattengletschers, der heuer besonders viel Schnee hat.
Wir betreten den Schnee und gehen die breite Piste mit zahlreichen Spuren hinauf. Der Schnee ist noch fest und gut begehbar und nur im oberen Teil bauen wir ein paar Kehren ein wegen der Steilheit. Oben in m Plattenbergjoch liegt auch noch eine Menge Schnee, doch der Weg zur Westlichen Plattenspitze sieht brauchbar aus und da der Tag noch jung ist machen wir einen Abstecher zum Gipfel.
Der felsige Hang ist weitestgehend schneefrei und gut markiert. So kommen wir schnell voran. Lediglich der letzte Aufschwung auf den Gipfelgrat ist durch ein Schneefeld versperrt und wir weichen über die Felsen aus. Die letzten Meter über den Gipfelgrat sind dann problemlos und oben genießen wir den traumhaften Ausblick bei bestem Wetter.
Nach einer Pause geht es auf gleichem Weg zurück zum Plattenbergjoch.
Im Abstieg heißt es bei den teils schneebedeckten Felsen Vorsicht walten zu lassen und auch ein paar steile Stellen mit losem Untergrund und Tiefblick fordern höchste Konzentration.
Dann ist der schwierigste Teil hinter uns und wir kürzen kurz vor dem Joch querfeldein durch den tiefen Schnee auf den Weiterweg ab.
Nach einer Phase durch den tiefen Schnee folgt ein sehr steiles Stück durch eine Rinne mit Schotter und Erde. Die Rinne endet wieder in einem Schneefeld und ab hier gehen wir ohne großen Höhenverlust abwechselnd durch Schnee und Geröll Richtung Seelücke. Der Schnee ist schon recht weich und die Steine teils lose und erdig, daher ist das Vorwärtskommen recht mühsam. Zur Seelücke hinauf ein letzter Anstieg und es ist geschafft.
Bei einer Rast fällt der Blick immer wieder auf das Seehorn und ich beschließe spontan einen Versuch zu unternehmen. Dazu nutz ich von der Seelücke eine vorhandene Spur von anderen Gipfelaspiranten bis zu einem Felsband. Dieses lässt sich recht leicht erklimmen und so schaffe ich es in etwas Kraxelei bis auf den Grat. Hier gehe ich noch einige Meter höher und finde auch einen Steinmann, doch dann ist ohne Kletterei der Weiterweg unklar und mir alleine zu gefährlich und beschließe umzukehren.
Dieses Mal bleibe ich etwas länger am Grat und steuere direkt auf ein steiles Schneefeld zu. Der Übergang ist etwas heikel, da der Schnee sehr lose und tief ist, doch dann ist die steile Abfahrt kein Problem nur unterbrochen von einem kleinen Stück Fels das überwunden wird.
Dann bin ich wieder in meiner Aufstiegspur und gehe zurück zur Seelücke.
Dort inspizieren wir neugierig noch die alte Unterstandshütte ehe wir den Abstieg zur Hütte in Angriff nehmen. Ein paar Kurven über festen Boden erreichen wir schnell wieder den Schnee und folgen den zahlreichen Spuren im direkten Weg bergab. Einen markierten Weg gibt es hier nicht, aber der wird auch nicht benötigt. Wir fahren die komplette Strecke bis zur Fahrstraße kurz vor der Hütte durch den weichen Schnee ab. Die letzten Meter zur Hütte gehen wir dann auf der breiten Schotterstraße.
Zusatzinformationen / persönliche Anmerkungen:
Da der Weg über Schweizer Lücke und Krömer Lücke aufgrund des stark zurückgehenden Gletschers nicht mehr gut zu gehen ist und dazu steinschlaggefährdet ist, wird der Weg über Plattenjoch und Seelücke empfohlen, den wir auch gegangen sind, obwohl der kürzere Weg geplant war.
Von der Seelücke wollte ich noch den Aufstieg aufs Große Seehorn wagen, doch auf etwa 2950 Meter fand ich keinen Weg mehr, der zu verantworten gewesen wäre und daher stieg ich wieder ab.
Bei Ankunft an der Hütte bekommen wir die schlechte Nachricht, dass sich eine große Gruppe angekündigt hat und daher ausgebucht ist. Nach etwas Wartezeit haben wir aber Glück und der sehr freundliche Wirt hat noch 2 Plätze in einem Doppelzimmer für uns, da ein paar Teilnehmer abgesagt hatten.