Beschreibung der Tour:
Wir parken am alten Elektrizitätshaus nach einer einer schottrigen Anfahrt. Von hier geht es zunächst sehr langweilig auf einer Betonstraße in einigen Kehren hinauf bis zur Malga Vies. Die ersten 500 Höhenmeter sind nun bereits geschafft und ab jetzt folgt der spannende Teil der Wanderung.
Ein breiter Schotterweg, der teils spektakulär in den Fels geschlagen wurde, bringt uns weiter hinauf und dabei öffnet sich schon jetzt der Blick auf die umliegenden Berge. Der felsige Untergrund wechselt nun in große Wiesen und schon bald sind wir an der Malga Cadria, die wir aber links liegen lassen. Hier befinden wir uns nun schon über 1900 Meter hoch.
Der Weg wird nun zum schmalen Pfad und es wird auch wieder felsiger. Nach kurzer Zeit treffen wir auf die ersten Höhlen, die in den Stein gehauen wurden zu Kriegszeiten. Wir gehen nun auch teils durch Schützengräben und gelangen so auf den Grat. Sehr spannend führt der Pfad nun vorbei an zahlreichen Höhlen, durch Gräben und mal rechts und mal links am Grat entlang. Unglaublich was für ein Aufwand in diesem unwegsamen Gelände betrieben wurde um sich Schutzhöhlen zu bauen. Nun sehen auch das Gipfelkreuz des höchsten Berges der Gardaseeberge. Doch vorher passieren wir noch einige bizarre Felsformationen und natürlich immer mehr Höhlen, die teilweise beeindruckende Größen erreichen. Zwei Mal gibt es auch sehr neu scheinende Stahlseile als Versicherung und nach einem letzten Aufschwung stehen wir am Gipfel. Zusätzlich zum Gipfelkreuz gibt es hier einen großen Steintisch mit Kreuz. Wir genießen die Aussicht vom höchsten Punkt weit und breit ehe wir uns nach einer Pause auf den Weiterweg machen.
Es geht ein paar Meter zurück auf dem Aufstiegsweg bis wir am Schild abzweigen auf einen unscheinbaren und wenig begangenen Pfad. Das Gelände ist hier sehr steil und der Pfad windet sich aufregend durch die Felshänge. Der felsige Untergrund wechselt nun langsam in grasigen und weiter unten treffen wir auch wieder auf große Höhlen im Fels. Einige Serpentinen bringen uns dann endgültig hinab ins Bocca di Tortavai, dem tiefsten Punkt zwischen Monte Cadria und La Roda.
Hier könnte man auf dem Grat noch sehr lange weitergehen, doch dazu reicht 1 Tag nicht aus und wir steigen hier ab. Ein wirklicher Pfad ist nicht zu erkennen oder zu stark verwachsen, daher steigen wir in nahezu senkrechter Linie durch das steile Gras hinunter. Erst deutlich weiter unten finden wir wieder so etwas wie eine Trittspur im hohen Gras, die uns zur baufälligen Malga Vesi führt. Wir biegen nun rechts ab und finden auch wieder Markierungen. Trotzdem ist der Pfad sehr schlecht zu erkennen, da hier scheinbar nicht viele Wanderer unterwegs sind. im großen Bogen gehen wir nur langsam bergab durch den Wald. Auf den Wegen liegt viel Laub und so sind wir froh nach einer Weile ein Schild zu sehen auf dem unser Ausgangspunkt zu lesen ist. Der Pfad dorthin ist aber sehr steil und stark verwachsen, doch blaue Markierungen bedeuten uns, dass wir richtig sein müssen. Plötzlich lichtet sich der Wald und wir stehen am Rand des Parkplatzes und eine super Tour ist zu Ende.
Wer also eine spannende Tour sucht und ein wenig Abenteuer gegenüber nicht abgeneigt ist, der findet im Monte Cadria einen einsamen aber absolut lohnenswerten Gipfel als Ziel.
Zusatzinformationen / persönliche Anmerkungen:
Spannende, abwechslungsreiche und meist einsame Tour auf den höchsten Gipfel der Gardaseeberge.
Der Weg vom Bocca di Torttavai ist zwar auf der Karte eingezeichnet, aber weder markiert noch sind Trittspuren zu finden. Daher sind wir querfeldein den steilen Grashang abgestiegen. Als uns dabei ein Jäger oder Förster mit Gewehr entgegenkam hat uns ein mulmiges Gefühl beschert, aber dieser schien sich nicht um uns zu kümmern und bog ab bevor wir ihn erreichten.
Rother Wanderführer Gardaseeberge Tour 46 : Monte Cadria (8. Auflage, 2015)