Beschreibung der Tour:
Der Weg zur tollen neuen Olperer Hütte bietet ein fantastisches Panorama, ab dort wird es sehr überlaufen, was sich bis zum Furtschaglhaus kaum ändert. Die Straße am See entlang zieht sich ein wenig.
Beim Anziehen der Bergschuhe am frühen Morgen werden wir von einigen Kühen auf der Terrasse begrüßt, die aber friedlich bleiben.
Ein kleiner Abstieg bringt uns zum Friesenbergsee unterhalb der Hütte, dessen Ablauf wir über einen kleinen Steg passieren um auf der anderen Seite recht steil zum Tramtenjoch aufzusteigen. Unter uns leuchtet der türkisfarbene See und über uns ragt der Hohe Riffler in den Himmel, den viele heute auf dem Programm stehen haben.
Felsig und steinig wandern wir in zig Kehren zum Tramtenjoch hoch wo wir auf den Tiroler Höhenweg treffen, der rechts zur Friesenbergscharte und zum Spannagelhaus abzweigt, doch wir folgen ihm nach links Richtung Olperer Hütte.
Von nun an geht es nahezu eben mit herrlichem Panorama an den Hängen von Gefrorene-Wand-Spitzen und Olperer entlang. Auf dem schmalen Pfad müssen einige Rinnen überquert werden, die aber wenig Wasser führen und daher problemlos gemeistert werden können. Schon bald begrüßt uns der Blick auf den Hauptkamm der Zillertaler Alpen, hinter uns thront der Hohe Riffler über dem Friesenberghaus und unter uns erscheint der gigantische Stausee des Schlegeisspeichers.
Ohne große Anstrengung wechselt der Boden von felsig über Wiesen und man möchte stundenlang weitergehen und die einmalige Kulisse bewundern.
Oft begleitet von einige Schafen hören wir bald regelmäßige Hubschrauberflüge, was uns darauf schließen lässt, dass wir uns bereits in der Nähe der Hütte befinden, welche gerade beliefert wird. Und in der Tat, als wir um eine weitere Kurve kommen, sehen wir wie der Hubschrauber gerade ein riesiges Netz mit Waren an der Hütte absetzt. Kurz vor der Olperer Hütte gibt es ein kleines Highlight in Form einer Hängebrücke, die über einen Bach führt.
An der Hütte selbst herrscht reges Treiben aufgrund der Hubschrauber, denn dieser wird nach Zeit bezahlt, daher gilt es möglichst schnell zu be- und entladen, um die teuren Flüge kurz zu halten. Abwechselnd liefert der Hubschrauber neue Lebensmittel an und nimmt gleichzeitig Müll und leere Behälter mit zurück.
Obwohl noch nicht mal Mittag, herrscht ein großer Betrieb an der fast nagelneuen Hütte, die im Innenraum ein riesiges Panoramafenster bietet, das auf die großen Gipfel im Schlegeiskees zeigt.
Als wir uns aufgrund des schönen Wetters draussen eine erste Rast bei Kaiserschmarrn gönnen, kommt die Hüttenwirtin plötzlich ganz hektisch rausgelaufen und scheucht alle Gäste nach drinnen, da der Hubschrauber erneut auf dem Weg zur Hütte ist und direkt neben der Terrasse schweben wird. Sie warnt vor dem starken Wind der dabei produziert wird und als wir gerade alle Sachen zusammengepackt haben kommt auch schon der Hubschrauber und wir sehen, dass die Wirtin keineswegs übertrieben hat. Hüte fliegen durch die Gegend und einige Gäste, die es nicht mehr rechtzeitig in die Hütte geschafft haben werden ordentlich weggeblasen. Nachdem die Aufregung vorüber ist essen wir gemütlich auf und machen uns langsam auf den Weg hinab ins Tal.
Zum ersten Mal seit wir in Finkenberg losgegangen sind haben wir beim Abstieg nicht mehr das Gefühl fast alleine in den Bergen zu sein, denn eine wahre Flut von Menschen kommt uns entgegen, teilweise in fragwürdiger Kleidung und Ausrüstung, keuchend und japsend.
Zusatzinformationen / persönliche Anmerkungen:
Der stark bevölkerte Stausee ist zwar von oben ein optisches Highlight, jedoch das umrunden desselben macht weniger Spaß und stellt definitiv den negativen Höhepunkt des Berliner Höhenwegs dar.