Beschreibung:
Zusatzinformationen / persönliche Anmerkungen:
Briefmarken Nach 1 Woche schrieben wir Karten an die Heimat, doch bekamen wir am Kiosk des Pico Areeiro keine Briefmarken dazu. Da dachten wir uns noch nichts dabei. Bei einem Ausflug nach Funchal jedoch das gleiche Bild. Keiner der Läden die Postkarten verkaufte hatte auch Briefmarken dazu. Sehr seltsam, immer die gleiche Antwort: Sie seien gerade ausverkauft... Als wir im Hotel nachfragten, antwortete man uns doch zur Post zu gehen. Nachdem wir herausgefunden hatten wo die ROTE auf den Namen CTT Correios hörende Post war, fuhren wir nach dem Wandern dort hin. Natürlich hatte diese geschlossen. Also am nächsten Tag wieder dort hin. Diesmal eine Schlange bis zum Ausgang. Vermutlich mussten alle jetzt Briefmarken kaufen... Also gaben wir unser Vorhaben auf, die Postkarten noch von Madeira abzuschicken. Am Abflugtag kamen wir dann in den Flughafen und beim Warten auf den Checkin sah ich zufällig einen roten kleinen Laden mit dem Symbol der Post. Wir gingen sofort hin, doch natürlich hatte der Laden geschlossen, ABER welch Wunder, es gab einen Automaten wo man tatsächlich Briefmarken ziehen konnte. Voller unerwarteter Freude zogen wir die benötigten Briefmarken und warfen unsere Postkarten doch noch in Madeira ein. Also ganz heißer Tipp: Briefmarken am besten schon bei der Ankunft am Flughafen kaufen, denn es ist nahezu unmöglich sonst an welche zu kommen...
Franzosen Wir waren überrascht auf Madeira so viele Franzosen zu treffen. Sicher sind auf Urlaubsinseln immer alle möglichen Länder vertreten, so trafen wir auch viele Deutsche und Engländer. Doch alle großen Gruppen mit mehr als 4 Teilnehmern waren ausschließlich Franzosen. Wir fanden dafür keine Erklärung. Jedoch waren die anderen Touristen einschließlich der Franzosen alle sehr nett und daher war es nicht so schlimm.
BusDas Gute am Bus fahren auf Madeira: es ist sehr günstig. Für eine Fahrt von Machico nach Porto da Cruz zahlten wir nur 1,95 Euro pro Person. Immerhin eine halbe Stunde Fahrt. Das Schlechte: es gibt zum einen keinen vernünftigen Busfahrplan. Was wohl auch daran liegt, dass es verschiedene Busunternehmen gibt. Zum Beispiel eines für Funchal und eines für den Osten... Zudem sind die Fahrzeiten vor allem am Wochenende mitunter völlig unbrauchbar. Viele Ausgangspunkte der Wanderungen sind auch mit dem Bus nicht zu erreichen, so dass man am Ende doch auf einen Mietwagen angewiesen ist. Mit der Pünktlichkeit haben es die Busfahrer auch nicht so genau. Busfahrplan SAM:
http://www.sam.pt/Default.aspx?id=314Anfahrten Die Anfahrten zu den Touren sind fast immer sehr lang. Wir haben schon sehr zentral oberhalb von Funchal gewohnt und dennoch waren nahezu jeden Tag Fahrten von 30 bis 45 Minuten notwendig und das trotz der Autobahn die wenigstens den Süden der Insel sehr gut versorgt. Doch da man trotzdem noch durch die Berge muss und es dort sehr steil und kurvig zugeht, verlängert sich die kurze Autobahnfahrt in der Regel um das doppelte. Die Touren ganz im Westen haben wir daher komplett ausgelassen, da bis hier mit mehr als 1 Stunde Fahrt zu rechnen ist. Allgemein ist anzumerken, dass Autofahren auf Madeira anstregend ist. Man muss quasi ständig voll konzentriert sein, da hinter jeder Kurve etwas unerwartetes passieren kann. Wir hatten einen relativ alten Fiat Panda der stolze 360 Euro kostete, doch waren wir froh keinen Neuwagen bekommen zu haben, denn man mutet den Autos in den engen Gassen und auf den staubigen Pisten einiges zu. Generell sind Mietwagen auf Madeira sehr teuer. Wer das Kleingeld übrig hat, sollte überlegen einen Allradwagen zu mieten, der auf den sehr steilen Rampen von Vorteil ist.
Wandern Viele Touren nur als Strecke oder als Hin- und Rückweg möglich. Dies ist natürlich aufgrund der gegebenen Umstände, dass viele Wege entlang der Levadas vorbei führen verständlich. Dennoch könnte man mit ein wenig Mühe viele der Weg auch zu Rundwegen ausbauen. Da scheint aber beim Tourismusverband nicht viel Interesse zu bestehen. Überhaupt hat man immer das Gefühl, dass Wege nur deswegen ausgebessert werden, damit die Levadas weiter fließen können. Auch werden scheinbar immer mehr Levadas breiter betoniert und komplett mit Geländern versehen. Das mag für die Arbeiter angenehmer sein. Füs uns Wanderer ist es jedoch ein unschöner Anblick und nicht schön zu gehen. So ist zum Beispiel die Levada Nova bis auf den Wasserfall komplett 1 Meter breit neu betoniert. Hingegen auf dem Weg vom Pico Areeiro zum Pico Ruivo ist seit Jahren ein kleiner Abschnitt von nur etwa 10 Metern abgerutscht und wird nicht repariert. Dafür muss man jetzt einen sehr steilen und umständlichen Umweg in Kauf nehmen. Auch die fehlenden Markierungen und Schilder machen das Wandern nicht immer zu einem Vergnügen. Nur weil ich alle Touren schon vorab auf meinem GPS-gerät hatte und mich eingehend mit den Routen beschäftigt hatte, verliefen wir uns so gut wie gar nicht. Doch für unbedarfte Wanderer ist es nahezu unmöglich sich abseits der breiten großen Touristenpfade zu bewegen, doch genau das macht das Wandern ja erst interessant. Daher Tipp: GPS-Gerät mitnehmen und alle Touren vorab speichern (Achtung Empfang in den steilen Schluchten teilweise sehr schlecht) Einige der augeschilderten PR Wege sind sogar Streckenwanderungen. Gerade die sehr interessanten Überschreitungen in Nord-Süd bzw. Ost-West Richtung sind aber leider aufgrund der fehlenden Anbindung an den Verkehr ohne großen logistischen Aufwand nicht zu organisieren. Nur wer 2 Autos und sehr viel zeit mitbringt kann diese großen Wanderungen unternehmen.
Dringend empfohlen: starke Taschenlampe für Levadas. Am besten eine Stirnlampe pro Person, damit man die Hände frei hat.
Hütten Diesem Thema möchte ich einen Extra Abschnitt widmen. In Anlehnung an die oben genannten Überschreitungen wäre es für manche Wanderer eventuell interessant auf den Hütten zu übernachten. Hierfür bietet sich die Hütte am Pico Ruivo zum Beispiel idealerweise an. Doch genauso wie auch die Rabacal Hütte oder die Hütte Casa das Queimadas sind alle diese schönen Hütten unbewirtschaftet. Dafür habe ich kein Verständnis. Wir haben auf unseren Wanderungen viel darüber spekuliert warum das so ist. Mangelnde Einkünfte können es nicht sein, denn die Hütten werden geradezu überlaufen von Touristen und aufgrund des Klimas ist hier auch das ganze Jahr Saison. Warum also ist es nicht möglich an den vorhandenen Örtlichkeiten etwas zu Essen und zu Trinken anzubieten? Das einzige was es dort gibt sind völlig verschmutzte Toiletten und mit etwas Glück ein paar Zuckerwaren und Getränkedosen. Die Krone setzt dem Ganzen die Hütte Casa do Sardinha auf der Halbinsel im Osten auf. Hier gibt es nicht einmal eine Toilette. Stattdessen einen gelangweilten Mitarbeiter in einer Art Ausstellung, die sich aber scheinbar niemand anschauen möchte, der genervt schon beim eintreten ruft, dass es hier keine Toiletten gibt... Ob es wirklich so schwer ist, von mir aus per Hubschrauber wie auch in den Alpen oft praktiziert, diese kleine Oase mit ein paar Getränken und Snacks zu beliefern? Mir scheint das ganze Wegenetz einzig und allein auf die Levadas konzentriert zu sein und nicht auf die Touristen und schon gar nicht auf die Wanderer. Einzig die wundervolle Natur und all ihre Wunder locken die Menschen auf die Wege, aber von Seiten der Insel scheint hier sehr wenig Interesse zu bestehen, obwohl man viel Geld damit verdienen sollte.
Touristen Auch wenn wir Wanderer ebenfalls zu den Touristen zählen, grenze ich mich gerne etwas von den Flip-Flop tragenden Strandtouristen, die man auch in den Bergen trifft, ab. Auf den meisten Wegen waren wir fast alleine unterwegs, so wie man es sich wünscht. Wer nicht auf Menschenmassen steht, sollte daher folgende Orte meiden: Ribeiro Frio. Hier fuhren wir 3 Mal vorbei und jedes Mal war die Straße verstopft von Bussen, Taxis und Autos. Absoluter Horror! Egal welche Tour es hier gibt und wie toll sie doch sein mag, das taten wir uns nicht an! 25 Quellen: Es hielt sich in Grenzen mit den Leuten, doch der Weg dort hin ist sehr eng und man kann sich kaum aus dem Weg gehen. Zudem lohnt der Anblick nicht so sehr. Pico Ruivo: Die Piste vom Parkplatz Achada do Teixeira ist sehr überlaufen. Auch am Pico Areeiro ist es sehr voll, doch das verläuft sich sehr schnell, wenn man die ersten Meter auf dem steilen Weg Richtung Ruivo gegangen ist. Erst auf der Hütte treffen dann die Leute vom Teixeira dazu und zum Gipfel wird es dann wieder sehr voll. Sao Laurenco: Der riesige Parkplatz vor dem Wendehammer ganz im Osten der Insel spricht schon für sich. Unzählige Touristen wandern hier zum äußersten Zipfel der Insel. Der starke Wind und der steinige Untergrund wird von vielen unterschätzt, doch der Weg ist zumindest immer breit genug zum ausweichen.
Wetter Wir waren Ende Mai bis Anfang Juni oberhalb von Funchal und hatten Glück mit dem Wetter. In 2 Wochen kein einziges Mal Regen. Nur ein paar Tropen an den ersten beiden Tagen. Ob und wo auf der Insel gutes Wetter ist, ist leider extreme Glücksache und kann zudem auch noch im Laufe des Tages schwanken. Wir entschieden daher immer erst morgens nach dem Frühstück sehr spontan anhand der Webcam Bilder in welchen Teil der Insel wir fahren. Den Wetterbericht kann man getrost vergessen. Der ist zum einem sehr ungenau und gilt dazu nur für Funchal. Man darf sich immer auf Wolken einstellen. Es ist eben nur die Frage wie hoch sind diese und auf welcher Seite der Insel und in welchen Tal bleiben sie hängen... Oft wachten wir in dichten Wolken auf und nach dem Frühstück war klarer Himmel oder auch umgekehrt. Auch eine Fahrt durch einen langen Tunnel kann plötzlich anderes Wetter hervorbringen. Vorteil ist aber, dass es nie wirklich zu kalt oder zu heiß wird. Bei Sonne hatte es immer um die 20 Grad und bei Wolken in der Höhe auch mal 15 Grad. Wenn noch Wind dazu kommt muss die Dame schon mal die Jacke anziehen. ich persönlich bin 2 Wochen lang jede Minute im dünnen kurzärmligen Shirt gewandert und habe nie gefroren. Webcams: http://www.netmadeira.com/webcams-madeira
Kurioses Kein Lakritz! In keinem Supermarkt der Insel konnten wir Lakritz kaufen. Scheint fast so selten zu sein wie Briefmarken...
Unterkunft Wir wohnten oberhalb von Funchal in Monte im Hotel Quinta Mirabela. Ein sehr schickes Hotel mit tollem Blick über Funchal, welches direkt an der steilen Straße liegt wo die traditionellen Holzschlitten hinabfahren. Von unserer Terrasse konnten wir die kreischenden Paare täglich dabei beobachten, wie sie an uns vorbeischossen. Wir wählten Halbpension, was auf jeden Fall eine gute Entscheidung war. Zum einen war das Essen hervorragend (3 Gänge Menü) und zum anderen hätte ich nicht jeden Abend den mühsamen Weg in die Stadt antreten wollen, nach einem langen Wandertag, um mich auf die Suche nach einem leckeren Restaurant zu machen. Grundsätzlich ist eine Unterkunft im Süden einer im Norden vorzuziehen, da das Wetter im Süden generell deutlich besser ist. Wie weit östlich oder westlich man wohnen mag ist Geschmackssache. Im Osten ist es voller, aber man ist gut an die Autobahn angebunden. Im Westen ist es nicht so voll, aber man hat längere Anfahrten. Wenn man flexibel genug ist, bietet es sich an je 1 Woche im Osten und 1 Woche im Westen zu wohnen, so dass man die Anfahrten zu den entsprechenden Touren deutlich verkürzen kann. Wer dann noch Zeit und Geld hat, bleibt noch 1 Woche im Norden und hat damit alle nötige Zeit die wichtigsten Routen erwandern zu können.
LiteraturRother Madeira. Die schönsten Levada- und Bergwanderungen. 60 Touren. Mit GPS-Tracks.Hikeline Wanderführer Madeira 1 : 35 000, Die schönsten Wanderungen auf der Blumeninsel, wasserfest und reißfest, GPS Track zum Download